Impf-Gegner versuchen, den Tod von Julia S. (31) zu instrumentalisieren
Derzeit kursiert eine Falschmeldung, wonach der überraschende Tod einer 31-jährigen Österreicherin mit der Corona-Impfung zusammenhängt. Jetzt melden sich ihre Eltern zu Wort: Julia S. war gar nicht geimpft. Nicht der erste Fall dieser Art…
“Für uns ist gleich zweimal die Welt zusammengebrochen”, sagen die Eltern von Julia S. Nur wenige Tage nachdem ihre 31-jährige Tochter an einem Aortariss verstorben ist, müssen sie erfahren, dass ihr Partezettel in Chatgruppen von fanatischen Impfgegnern kursiert – unterlegt von einer anonymen Stimme in Kärntner Dialekt, die behauptet, die junge Frau sei an der Covid-Impfung gestorben. Die Nachricht wurde tausendfach geteilt. Dass Julia S. gar nicht geimpft war, hat niemand recherchiert.
Wie Verstorbene zu Impfopfern gemacht werden
Das gleiche Schema in der Steiermark: Wieder spricht eine anonyme Stimme, diesmal in steirischem Dialekt, über den Partezettel des Polizisten Heimo H. und behauptet, der 46-Jährige sei an seiner Booster-Impfung verstorben. Die Polizei forscht einen Frühpensionisten als Urheber der Nachricht aus. Der Impfgegner hatte die Todesursache frei erfunden.
Richard Binder aus Oberösterreich bereitet eine Klage vor: Wenige Stunden nachdem er den Partezettel seines Vaters beim Bestattungsinstitut freigab, erscheint dieser auf einer Internet-Plattform für Impfgegner: “Gemeindearzt aus Oberösterreich nach dritter Impfung ‚unerwartet‘ verstorben”, dichtet die Autorin. “Diese Menschen gehen über Leichen”, schreibt eine bestürzte Angehörige. Der ORF setzt sich in der aktuellen “Thema”-Ausgabe mit dem Problem intensiver auseinander und hat mit den Hinterbliebenen gesprochen.
Kommentare