
Impfbetrug-Skandal in NÖ: Mitarbeiter auf frischer Tat ertappt – Festnahme!
Nachdem Ende letzten Jahres mehrere Mitarbeiter im Impfzentrum des Austria Center Vienna wegen Verwicklungen in organisierten Impfbetrug entlassen wurden (der eXXpress berichtete), flog nun auch in St.Pölten ein Impfstraßen-Mitarbeiter auf, als er ein Impfzertifikat fälschte. Der Mann – der bereits länger unter Beobachtung stand – wurde verhaftet, die Polizei ermittelt.
Je näher die Einführung der Impfpflicht rückt, desto schärfer wird auch Mitarbeitern in Impfzentren auf die Finger geschaut – besonders, seitdem erst Ende Dezember des vergangenen Jahres ein groß angelegter Impfbetrug in der größten Impfstraße des Landes, im Austria Center Vienna (ACV), aufgeflogen war. Nun kam es auch im Landesimpfzentrum in St. Pölten zu einem ähnlichen Fall: Hier ist am Samstag ein Mitarbeiter festgenommen worden. Er soll bereits seit längerem Impfzertifikate gefälscht haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Festnahme, verweist aber auf laufende Ermittlungen.
Betreiber soll Fälschungen bemerkt haben
Konkrete Details, wie viele Impfzertifikate falsch ausgestellt wurden bzw. ob es weitere Komplizen gibt, will die Mediensprecherin mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen vorerst nicht bekannt geben. Offen ist auch, wie lange der Mann bereits beobachtet wurde.
Wie die “Kronen Zeitung” berichet, soll der Betreiber des Impfzentrums selbst, Notruf Niederösterreich, die Fälschungen bemerkt und gemeldet haben. Der Pressesprecher von Notruf Niederösterreich wollte sich in einer ersten Reaktion nicht zu dem Vorfal äußern und verwies auf Nachfrage auf die laufenden Ermittlungen durch das Landeskriminalamt.
Parallelen zum Fall im ACV
Der Fall aus St. Pölten erinnert wie erwähnt stark an den Impfbetrug-Skandal im ACV, der erst Ende des vergangenen Jahres Schlagzeilen machte. Seit dem Frühjahr soll es in groß angelegtem Stil zur – auch entgeltlichen – Ausstellung von gefälschten Impfpässen zum Nachweis einer Covid-19-Schutzimpfung gekommen sein. Die Landespolizeidirektion ermittelt bereits seit Mai gegen mehrere Verdächtigte wegen schweren Betrugs, betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauchs und Urkundenfälschung.
Konkret stand der Verdacht auf systematische betrügerische Machenschaften im Raum. Es dürfte demnach deutlich mehr als zwei Verdächtige geben, so die Polizei. Unter ihnen befinden sich auch Impfgegner, die zunächst sich selbst und ihren Angehörigen bzw. Freunden einen Impfpass verschafft haben sollen, ohne dass ihnen je eine Corona-Impfung verabreicht worden wäre.
Menschen versuchen täglich, an gefälschte Impfzertifikate zu kommen
Der Leiter der Impfstraße erlangte Ende Mai von den Vorgängen Kenntnis, er verständigte seine Vorgesetzten, worauf die Polizei eingeschaltet wurde. Pro Tag werden in der größten Impfstraße Österreichs ein bis zwei Personen erwischt, die sich einen Impfpass ohne Impfung erschleichen wollen.
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