In sieben Tagen soll die neue Freiheit beginnen: Geplantes Ende des harten Lockdowns im Osten
So gut wie fix ist: Die Menschen im Osten sollen in sieben Tagen ihre Freiheit wieder zurückbekommen. Allerdings mahnt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zur Vorsicht.
Während sich Ostösterreich nach wie vor im harten Lockdown befindet, sitzen die Vorarlberger bereits gemütlich in den Gastgärten. Wo gilt was und wie lange noch, sind die brennenden Fragen, denn die Bevölkerung kennt sich vorne und hinten nicht mehr aus. Zwar ist die Belegung der Intensivstationen vor allem im Osten hoch, die Zahlen der Infizierten sind jedoch deutlich am Sinken (zu den aktuellen Zahlen). Grund genug für den Wiener Bürgermeister Ludwig (SPÖ) Vorsicht walten zu lassen. Im Rathaus ist man wegen der hohen Belegung der Intensivstationen weiter besorgt.
Geplantes Ende der restriktiven Maßnahmen am 18. April
Die Masken werden fallen – zumindest in den sechs Bereichen im Freien, wo aktuell eine FFP2-Pflicht gilt (der eXXpress berichtete). Auch die 24-Stunden-Ausgangsbeschränkung wird aufgehoben und man darf die Wohnungen, unabhängig von den bekannten fünf Gründen, wieder verlassen. Ebenfalls Geschichte sind dann die Ausreisebeschränkungen, die allerdings so gut wie nicht spürbar waren.
Aufatmen im Handel
Besonders erfreulich: Der Handel darf wieder aufsperren. 10.000 Geschäfte waren in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland vom Lockdown betroffen, 280 Millionen Euro Umsatz-Entgang pro Woche ließen tausende Arbeitsplätze massiv wackeln. Eine Bilanz, ob alle den neuerlichen Verdienstentgang überstanden haben, gibt es jedoch noch nicht. Durch das Veto des Bundesrats wird es im Handel vorerst zu keinen Zugangstests kommen. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes warnte, dass durch eine Testpflicht der Non-Food-Handel zwei Drittel der Umsätze verlieren würde. “Vielerorts würde sich ein Offenhalten damit wirtschaftlich nicht mehr rentieren.”
Frisöre und Nagelstudios können wieder besucht werden
Aufatmen können auch die körpernahen Dienstleister wie etwa Frisöre, Kosmetik- und Nagelstudios. Hier wird allerdings weiterhin eine Testpflicht gelten. Obwohl zahlreiche Frisöre klagten, dass sie dadurch doch einen deutlich spürbaren Umsatzentgang haben ist, ist man trotzdem froh, wieder öffnen zu können. “Vor allem die Laufkundschaft geht massiv ab”, erzählte ein Innenstadtfriösr dem eXXpress.
Schüler dürfen zurück in die Lehranstalten
Schüler dürfen ebenfalls wieder den Unterricht besuchen, wie gehabt, jeden zweiten Tag und mit regelmäßigen Tests. Vor allem für die Eltern ist dies eine große Erleichterung, die während dem Distanzunterricht vor einem nicht zu unterschätzenden Betreuungsproblemen standen. Auch Bundesminister Faßmann (ÖVP) sprach sich klar für den Präsenzunterricht im Osten aus, wie der eXXpress berichtete.
Alle warten auf die Öffnung der Gastronomie
Groß ist die Hoffnung der Gastronomie, ähnlich wie in Vorarlberg, wenigstens die Gastgärten öffnen zu dürfen. Wenn das Wetter warm wird, würden sich die Leute ohnehin nicht zuhause einsperren lassen und mit einem vernünftigen Sicherheits- und Hygienekonzept könnte man durch eine geregelte Öffnung durchaus zur Eindämmung der Pandemie beitragen, so der Tenor. In den letzten Wochen hat es von Gastroseite durchaus positive Signale hinsichtlich einer Testpflicht gegeben.
Regional statt zentral
Für die restlichen sechs Bundesländer ist aktuell keine Verschärfung der Maßnahmen zu erwarten. Wie die Bundesregierung bekannt gegeben hat, möchte man weiterhin auf regionale Bestimmungen setzen, um das das Infektionsgeschehen im Griff zu behalten. Nichtsdestotrotz wartet alles gespannt auf den großen Bundesländergipfel am Freitag.
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