IS-Terrorist als Security bei Corona-Teststraße in Wien beschäftigt
Ein verurteilter IS-Terrorist arbeitete in der Impf- und Test-Straße im Austria Center Vienna als Security. Sein Strafregister kam zur Sprache, nachdem er eine Kollegin vergewaltigt haben soll und deshalb verhaftet wurde.
Ein verurteilter IS-Terrorist hat Anfang des Jahres in der Impf- und Test-Straße im Austria Center Vienna (ACV) als Security gearbeitet. Dort wurde der 21-jährige Mann am 6. Jänner festgenommen – er soll in der vorangegangenen Nacht eine Arbeitskollegin mit Gewalt zur Duldung sexueller Handlungen gezwungen haben. Seither sitzt der mutmaßliche Täter in U-Haft. Am Montag musste er sich wegen Vergewaltigung am Wiener Landesgericht verantworten, dabei kam sein Strafregister zur Sprache.
Rätselhaft, wie der Mann den Job bekam
Wie es dem Mann gelungen war, als rechtskräftig abgeurteilter Ex-IS-Terrorist mit darüber hinaus drei weiteren einschlägigen Vorstrafen ausgerechnet einen Job im Sicherheitsdienst in der größten Impf- und Test-Straße der Bundeshauptstadt zu ergattern, erschien wohl nicht nur der Staatsanwältin hinterfragenswert. Sein Vorleben dürfte in dem Unternehmen, das ihn in Beschäftigung genommen hatte – es handelte sich dabei weder um das Austria Center Vienna noch den Arbeiter Samariter Bund Wien (ASBW) als Impf- und Teststraßen-Betreiber, wie Recherchen der APA zeigten -, offensichtlich nicht hinreichend überprüft worden sein
Beträchtliches Strafausmaß
Fest steht, dass der Mann im Juni 2017 in Wien wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation zu zweieinhalb Jahren Haft, davon zehn Monate unbedingt verurteilt worden war. Ein für einen Jugendlichen – er war damals 17 Jahre alt – nicht unbeträchtliches Strafausmaß. Dem Urteil zufolge hatte er sich Ende Mai 2016 der radikalislamistischen Terror-Miliz “Islamischer Staat” (IS) anschließen und in einem Terror-Camp in Syrien eine Kampfausbildung durchlaufen wollen. Er wurde allerdings in der südanatolischen Grenzstadt Gaziantep von den türkischen Behörden aufgegriffen, an der Weiterreise gehindert und zurück nach Österreich geschickt. Zurück in Wien, hatte er im Juli 2016 in einem Park elf- und zwölfjährige Buben angesprochen und für den IS zu rekrutieren versucht.
Nach Verbüßung seines unbedingten Strafteils wurde der Mann dann zwar nicht mehr mit der Begehung von terroristischen Straftaten auffällig. Er delinquierte aber weiterhin, zuletzt wurde er wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung verurteilt.
Vorstrafen waren nicht bekannt
“Die Mitarbeiterin ist weiterhin beim Austria Center Vienna angestellt. Der Beschuldigte war bei einer Sicherheitsfirma beschäftigt, welche vom Arbeiter Samariter Bund beauftragt wurde. Laut Angabe des Arbeiter Samariter Bundes hat sich deren Sicherheitsfirma vertraglich verpflichtet, ausschließlich Personal für die Impf- und Teststraßen zur Verfügung zu stellen, welches ein einwandfreies Leumundszeugnis vorzuweisen hat”, betonte das ACV. Die Vorstrafen des Mannes habe man “bis heute” nicht gekannt. “Im Austria Center Vienna gelten strenge Anforderungen bezüglich eingesetztem Personal, daher ist der Vorfall in keiner Form akzeptabel. Jeder Art des Übergriffs – wie zum Beispiel sexueller Belästigung, Drohung, Diskriminierung etc. – wurde und wird nachgegangen und bei entsprechender Schwere auch umgehend zur Anzeige gebracht”, bekräftigte das Austria Center Vienna.
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