Ist nun permanentes Boostern angesagt? EU drängt zu neuer Impf-Kampagne
Impfstoff-Hersteller dürfen jubeln: Die EU-Gesundheitsbehörde drängt die Regierungen zu einer neuen Impfkampagne. Gleichzeitig schweigt sie über Impf-Nebenwirkungen und über das mittlerweile minimale Risiko, wegen oder mit Corona auf der Intensivstation zu landen, selbst wenn man über 60 ist.
Ein neuer Bericht der EU-Gesundheitsbehörde wird bisher öffentlich kaum beachtet. Kein Wunder: Es ist nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt, sondern nur für die nationalen Regierungen und ihre Gesundheitsbehörden. Darüber hinaus ist er gut versteckt im „Osterloch“ am 5. April erschienen. Sein Inhalt ist aber bemerkenswert: Darin werden die EU-Staaten zu neuen Booster-Kampagnen gedrängt – mit höchst manipulativen Argumenten, wie der Bestseller-Autor und Wirtschaftsexperte Norbert Häring nachweist. Ironisch bemerkt er auf seinem gleichnamigen Blog: Die Empfehlung einer weiteren Kampagne dürfte „sicher nur zufällig für die Impfstoffhersteller umsatzmaximierend“ sein…
Pandemie vorbei, doch EU will weiterhin Gesundheitssysteme schützen
Die Europäische Gesundheitsschutzbehörde ECDC erklärt: Zwar sei „das Risiko schwerer Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle … zurückgegangen“, es gebe jedoch „Hinweise darauf, dass das Risiko weiterhin besteht, insbesondere für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen und Personen mit Begleiterkrankungen.“ Somit gilt: „In diesem Stadium der Pandemie bestehen die Hauptziele der Covid-19-Impfkampagnen weiterhin darin, Covid-19-Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Todesfälle zu reduzieren und die Gesundheitssysteme zu schützen.“ Fazit: „Impfkampagnen im Herbst, die sich auf ältere Menschen und andere Risikogruppen konzentrieren, sind der Schlüssel zur Verringerung der Auswirkungen von COVID-19.“
Von einer übermäßigen Belastung des Gesundheitssystems durch Corona-Infizierte ist zurzeit allerdings weit und breit nichts mehr zu bemerken. Sogar der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Pandemie in der vergangenen Woche für offiziell beendet geklärt. Noch bemerkenswerter ist, was die EU in ihrer Empfehlung verschweigt.
Keine Risiko-Nutzen-Analyse: Schädliche Nebenwirkungen kommen nicht vor
Die Nebenwirkungen der Impfungen bewegen zwar zurzeit die Öffentlichkeit, aber anscheinend nicht die ECDC. „Schädliche Nebenwirkungen der Impfung werden nur erwähnt als (irregeleiteter) Grund für Menschen, keine weitere Impfung zu wollen“, bemerkt dazu Norbert Häring. Die Schweizer Behörden haben nicht ohne Grund fast zeitgleich mit der ECDC alle Impfempfehlungen zurückgezogen, es sei denn für äußerst Immungeschwächte – der eXXpress berichtete.
Damit fehlt die eigentlich nötige Abwägung von Risiko und Nutzen für die geforderte Impfkampagne. Aber noch etwas irritiert: Die EU-Behörde weist zwar darauf hin, wie sehr die Impfung das Risiko einer schweren Erkrankung oder eines Covid-Todes senke. Was sie aber nicht erwähnt: Wie gering die Hospitalisierungs- und Sterberaten bereits sind.
Wahrscheinlichkeit in Intensivstation zu landen liegt für Über-60-Jährige bei weniger als 0,00001 Prozent
Hierzu die Fakten: Zehn von 100.000 Menschen über 60 Jahren sind zurzeit wegen Corona im Spital. „Das Hospitalisierungsrisiko liegt also bei weniger als einem Zehntel Promille“, kommentiert Häring. Auf den Intensivstationen wiederum „liegt weniger als einer von 100.000 Über-60-Jährigen mit oder wegen Covid. Das ist ein Risiko von weniger als einem Hundertstel Promille.“
Für den Wirtschaftswissenschaftler steht fest: „Wie man es verantworten kann, auf dieser Basis die Regierungen zu einer Impfkampagne zu drängen, ist völlig schleierhaft.“ Damit das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt, müsste man mit einer gewaltigen Infektionswelle rechnen, weit schwerer als im Winter 2021/2022. Darüber hinaus geben die Autoren des EU-Berichts zu: Man weiß eigentlich nicht, wie gut die Impfstoffe bei den aktuellen und künftigen Covid-Varianten wirken. Angepasst sind sie auf nicht mehr im Umlauf befindliche Omikron-Varianten.
Die Regierenden haben anscheinend Geschmack am Impfregiment gefunden
Die in dem Schreiben genannten Prioritäten bei der Corona-Forschung deuten darüber hinaus auf ein auf Jahre geplantes Dauer-Boostern hin, wie Häring feststellt. Sein Resümee: „Für mich sieht das sehr deutlich danach aus, dass die Regierungen großen Geschmack am Corona- und Impfregiment gefunden haben und die darin entwickelten Herrschafts-Instrumente, bis hin zur Möglichkeit der jederzeitigen Angstproduktion, verstetigen wollen.“
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