Chaos perfekt: Jetzt reicht doch der Gelbe Impfpass als Eintrittsticket
Anders als ursprünglich geplant, gilt der Gelbe Impfpass vorerst doch als Zutrittsticket für Gastro, Hotel und Museen. Das lässt das Geschäft mit den Fälschungen boomen. Erst ab Juli soll er dann von einem digitalen Pass abgelöst werden.
Wenn am 19. Mai die Gastronomie, die Hotellerie und kulturelle Einrichtungen wieder aufsperren, dient für jene Österreicherinnen und Österreicher, die sich gegen Covid-19 impfen haben lassen, ihr gelber Impfpass aus Papier als “Eintrittsberechtigung”. Auf dem Dokument hat jedenfalls ein Erststich vermerkt zu sein, der mindestens 21 Tage zurück liegen muss. Welchen Impfstoff man zum Schutz vor dem Coronavirus erhalten hat, spielt dabei keine Rolle.
Digitaler Impfpass erst Anfang Juni
Anfang Juni soll dann der digitale Impfpass (“Grüner Pass”) verfügbar sein, den man sich als QR-Code auf sein Handy herunterladen kann. Voraussetzung dafür ist die Bürger-Karte bzw. eine Handy-Signatur, anmelden kann man sich dafür über das Öffentliche Gesundheitsportal Österreichs. Wer geimpft, getestet oder von Covid-19 genesen ist, muss dann nur mehr das Handy herzeigen, um Einlass in Lokale gewährt zu bekommen.
Nachweis ist leicht zu fälschen
Vertreter der älteren Generation, die nicht digitalaffin sind, oder Personen, die keine “Handylösung” wünschen, können sich – jedenfalls in einer Übergangsphase – den pdf-File mit dem QR-Code auch ausdrucken und das Papier als “analoges Eintrittsticket” verwenden. Laut Gesundheitsministerium ist vorgesehen, dass Personen, die sich in der digitalen Welt nicht heimisch fühlen, das Papier auf ihrem Gemeindeamt bzw. dem Magistrat ausdrucken lassen können, um damit ins Theater oder ins Kino zu kommen.
Ab Juli soll es dann den “Grünen Pass” auf EU-Ebene geben, der gleichermaßen unbürokratisches wie sicheres länderübergreifendes Reisen möglich machen soll. Am Wochenende hatten Berichte in deutschen Medien für Aufsehen gesorgt, denen zufolge der geplante europäische Corona-Impfnachweis nicht fälschungssicher sei. Die im gelben Impfpass eingetragenen Impfnachweise könnten umstandslos in Arztpraxen, Impfzentren oder in Apotheken auf den neuen EU-Impfausweis übertragen werden, da dieser Nachweis im gelben Impfpass leicht zu fälschen sei, sei auch das darauf aufbauende neue EU-Zertifikat entsprechend anfällig für Betrug, hieß es.
Österreich fühlt sich gut gerüstet
Darauf angesprochen, versicherte das Gesundheitsministerium, diese Gefahr sei hierzulande nicht gegeben, da Österreich in Sachen Digitalisierung “bereits einige Schritte weiter” sei. In Österreich würden “mittlerweile alle Impfungen in den e-Impfpass eingetragen und das Impfzertifikat für den ‘Grünen Pass’ wird direkt aus dem e-Impfpass erzeugt. Der Impfpass aus Papier kann zwar auch bei uns als Nachweis verwendet werden, dient aber nicht als Grundlage für die Zertifikate”, hieß es dazu. (APA/red)
Kommentare