Keine Panik vor Delta: Für Vorarlberg-LH Wallner ist "Herbst wie 2020 unvorstellbar"
Markus Wallner relativiert die Angst vor der sich immer mehr ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus. Auch wenn Vorarlberg vom Impfziel “noch einen ordentlichen Schub weit entfernt” sei, zeigt sich der Landeshauptmann zuversichtlich, appelliert aber an die Eigenverantwortung und daran, sich voll immunisieren zu lassen. Den Wiener Weg findet er “irritierend”.
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zeigte sich trotz der Delta-Variante für Herbst zuversichtlich. Für ihn sei heuer eine Lage wie im Herbst 2020 “nicht vorstellbar”, sagte Wallner im Interview mit VOL Live am Donnerstag. Beim Impfziel sei man aber “noch einen ordentlichen Schub weit entfernt von den 280.000, die ich mir gewünscht habe”, so Wallner. Bis zum Herbst hielt er 250.000 Geimpfte für erreichbar, derzeit sind rund 220.000 teilimmunisiert (62,8 Prozent).
Man habe gute Voraussetzungen für den Herbst, so Wallner mit Verweis auf Impf- und Teststrategie und größeres Know-how. In Vorarlberg habe man mit der Modellregion bewiesen, dass man in der Pandemie auch andere Wege gehen können, als alles zuzusperren. “Mich irritiert ein wenig, wenn ich nach Wien schaue, dass man da jetzt gar so ängstlich vorgeht”, sagte Wallner, doch seien die Verhältnisse der beiden Länder wohl kaum vergleichbar. Man werde dann im Herbst wissen, was besser oder gescheiter gewesen sei. Er bekräftigte, dass Vorarlberg weiter ohne neue Lockdowns durchkommen wolle. So lange das Spital- und Pflegesystem nicht überlastet werde, “sollte man auch weiter den Mut haben, eher in Öffnungsschritten wie in Schließungsschritten zu denken”, sagte Wallner.
Wallner warnt: "Viele denken, es ist vorbei...aber das kann trügen"
Dass Angemeldete nun vermehrt ihre Impftermine, vor allem Zweitstiche, verfallen lassen, stieß bei Wallner auf Unverständnis. “Da hat sich ein wenig die Meinung breitgemacht, es ist vorbei (…) aber das kann trügen”, so der Landeshauptmann. Die Delta-Variante werde kommen, es gelte weiter, Infektionen zu vermeiden. Dabei werde die Eigenverantwortung steigen müssen: “Wenn ein Drittel der Bevölkerung keine Impfung machen möchte, aus welchen Gründen auch immer, kann man zwei Drittel der Bevölkerung nicht zumuten, weiter irgendwelche Einschränkungen hinzunehmen.” Die 3G-Regel werde bis Herbst aufrecht bleiben, aber es werde der Tag kommen, wo es in der Verantwortung jedes Einzelnen liege, “sich impfen zu lassen oder krank zu werden”. Ewig Gratis-Testangebote und Impfstraßen quer durchs Land, “das wird ein Ende haben”.
Am Donnerstag waren laut Impfdashboard des Landes gut 220.000 Vorarlberger teilimmunisiert (62,8 Prozent der Berechtigten), 153.000 haben auch bereits den zweiten Stich erhalten (43,9 Prozent). Gut 12.500 weitere haben sich für eine Impfung angemeldet. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl (399.924) sind rund 54,8 Prozent erstgeimpft, 38,4 Prozent sind vollimmunisiert. Als aktiv positiv gelten 42 Personen. (APA)
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