Kinderarzt klärt auf: "Die Impfung ist bei Kleinkindern nutzlos"
In den USA wurde nun auch die Zulassung des BionTech/Pfizer-Impfstoffs für die Allerkleinsten (Kinder ab sechs Monaten bis fünf Jahre) beantragt. Viele Eltern fragen sich auch hierzulande, ob eine Impfung von Babies und Kleinkindern sinnvoll wäre – ein Kinderarzt hat darauf eine klare Antwort.
Für Kinder ab 5 Jahren ist der Corona-Impfstoff von BionTech und Pfizer bereits zugelassen, nun soll er auch für die Jüngsten freigegeben werden: Die USA haben die Zulassung des mRNA-Impfstoffs für Babys und Kleinkinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren beantragt, wie der US-Pharmakonzern Pfizer am Dienstag mitteilte. Damit wäre der Impfstoff von Biontech/Pfizer der erste verfügbare Impfstoff für diese Altersgruppe in den USA. Doch die Zulassung des Impfstoffs für die Allerjüngsten ist alles andere als unumstritten.
Der Antrag umfasst zunächst die Zulassung der ersten beiden Impfdosen, deren Dosierung bei einem Zehntel der Erwachsenendosis liegt. Daten zu einer dritten Impfdosis, die mindestens acht Wochen nach der zweiten Dosis verabreicht werden soll, werden in den kommenden Monaten erwartet. Diese sollen im Anschluss bei der FDA eingereicht werden.
Wie viel Sinn macht eine "Baby-Impfung"?
Ist es sinnvoll, auch Babys und Kleinkinder gegen das Coronavirus impfen zu lassen? Diese Frage stellen sich nicht nur viele besorgte Eltern, auch viele Ärzte befassen sich mit der Wirksamkeit des Vakzins bei den Jüngsten. Die deutsche “Bild” wandte sich an den Kinderarzt Dr. Martin Karsten (61), um einer Beantwortung dieser Frage näher zu kommen. Dr. Karsten sieht die Impfung für die Kleinsten kritisch bis sinnlos an: “Ich sehe in einer überstürzten Impfung von kleinen Kindern keinen Nutzen”, so der Experte.
Kleinkinder mit "sehr geringer Krankheitslast" - und: Babyimpfung für Omikron "sowieso zu spät"
Die Begründung: “Die Kinder in dieser Altersklasse haben eine sehr geringe Krankheitslast. Wir sehen als Kinderärzte die chronischen Verläufe im Promille-Bereich.” Bei Kindern im Kleinkindalter würde man zwar aktuell “sehr hohe Inzidenzen” beobachten, die die Infektion von dort aus zu den Eltern tragen (diese Entwicklung riss auch ZDF-Satiriker Jan Böhmermann auch zum Vergleich von Kindern mit Ratten zur Zeit der Pest hin, wie der eXXpress berichtete) – doch Dr. Karsten appelliert hier an harten Realismus, denn: “Für diese Welle käme die Kleinkind-Impfung eh zu spät”, so der auf Kinder spezialisierte Mediziner. Aktuell können in Österreich und Deutschland Kinder ab fünf Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Die Impfquote der vollständig geimpften in der Altersgruppe von 5 bis 11 Jahren betrug laut Daten des RKI und Statista Anfang Jänner 18,3 Prozent (Stand 2. Jänner 2022).
Kinderarzt: "Impfung der Kleinsten ist der falsche Ansatz"
Der Kinderarzt sieht den Ansatz, nun auch die Kleinsten zu impfen, als den “falschen Ansatz” an, um fehlende Impfungen in der Bevölkerung auszugleichen. “Man sollte das Augenmerk auf die älteren, gefährdeten Personen setzen und dort die Impflücken schließen. Außerdem macht der Anteil der 0- bis 5-Jährigen an der Gesamtbevölkerung nicht so viel aus, dass man damit die Impflücke schließen könnte”, so Karsten im Interview mit der “Bild”.
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