Klima-Kleber Yannick S. blockiert den Verkehr – liebt aber PS-starke Rennboliden
So etwas nennt man Doppelmoral: Zuerst legte er mit seiner Freundin in Stuttgart den Verkehr lahm, dann flog er 9000 Kilometer weit nach Bali (der eXXpress berichtete). Und als ob das nicht genug wäre, steht er auch noch auf rasende Autos mit Verbrennungsmotor: der Klima-Kleber Yannick S. (24).
In Deutschland schlägt das Klima-Kleber-Pärchen Yannick S. (24) und Luisa S. (22) noch immer hohe Wellen. Die beiden hatten sich auf Straßen geklebt, um den Verkehr zu blockieren – düsten dann aber selbst im Ferienflieger 9300 Kilometer weit nach Südostasien.
Jetzt ist aber noch etwas über Yannick S. bekannt geworden, was sich so gar nicht auf den Klimaschutz reimt: Er steht auf schnelle Autos. Mehr noch, auf Rennwagen mit möglichst starken Motoren. Der Maschinenbaustudent führte als Teamleiter an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg eine Gruppe von rund 70 motorsportbegeisterten Studenten an.
Als Verein mit dem Namen „Dynamics“ baute die Gruppe Rennwagen mit Verbrennungsmotoren. In einer Festschrift der Hochschule heißt es aus dem Munde von Yannick S.: „Die Formula Student war einer der Gründe dafür, dass ich an die OTH Regensburg gegangen bin.“ Und er jubelte: „Mit unserem Verbrennungsmotor waren wir das drittbeste Team in Deutschland.“
Yannik S.: "Es war schwer, den Verbrenner abzuhaken"
Als dann auf E-Antrieb umgestellt wurde, trauerte der Motoren-Fan: „Es war schwer, den Verbrenner abzuhaken, weil er so erfolgreich war.“
Simon Lachner (25), Sprecher der „Letzten Generation“ Regensburg: „Yannick hat mit seiner Klebeaktion politischen Protest gegen die Klimapolitik der Bundesregierung geäußert und niemandem persönlich vorgeschrieben, dass er weniger CO2 ausstoßen soll. Er hat sich nicht perfekt verhalten, wir sind alle nicht perfekt.“
Studentin Helena (20), die sich in Dresden auf die Straße klebte, fand deutlichere Worte an das Vielflieger-Klebe-Pärchen: „Jede Person weiß, dass Fliegen und Langstreckenflüge schlecht sind für die Umwelt. Deswegen bitte ich alle, darauf zu verzichten – die beiden hätten das auch tun sollen.“
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