
"Komisch angeschaut": Nachbarn hatten Angst vor Messer-Syrer Ahmad G.
Die schockierenden Ereignisse von Villach haben das gesamte Land erschüttert. Ein 14-jähriger Schüler wurde Opfer einer brutalen Terror-Attacke, mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Nun kommen immer mehr Details über das Umfeld des mutmaßlichen Täters ans Licht. Eine direkte Nachbarin des 23-jährigen Syrers Ahmad G. schildert ihre Erlebnisse und die Angst, die sie bereits lange vor der Tat verspürt hatte.

Seit einem Jahr wohnte der mutmaßliche Attentäter in ihrer unmittelbaren Nähe. “Ich habe ihn immer gemieden. Er war mir unsympathisch. Er hat mich immer so komisch angeschaut”, berichtet die Nachbarin gegenüber “5 Minuten Villach”. Sie habe sich regelmäßig unwohl gefühlt, insbesondere wenn sie morgens das Haus verlassen musste. “Ich habe immer gewartet, bis er unten war. Ich hatte Angst”, gesteht sie. Besonders verstörend empfindet sie die Bilder, die nach der Tat in den sozialen Medien kursierten. “Ich weiß nicht, was in ihm vorging, aber dass er in so einer Situation lachen konnte…”
In der Wohnung des Täters lebten offenbar noch zwei weitere Personen. “Den Dritten habe ich nie gesehen. Der Zweite war nett”, so die Nachbarin.

Am Abend des Attentats wurden die Nachbarn Zeugen eines groß angelegten Polizeieinsatzes. “Ich hatte mich ein wenig hingelegt, als mein Mann mich weckte: ‘Die Spezialeinheit ist da!’ Dann ging es schon rund. Wir hörten den Hubschrauber kreisen”, berichtet sie. Kurz darauf stürmte die Polizei das Gebäude. “Mein Mann öffnete kurz die Tür, aber dann riefen sie sofort: ‘Sofort wieder hinein!’ Mit einem Rammbock sind sie gekommen, und dann hat die ganze Hütte gescheppert.” Später am Abend klopfte die Polizei auch an ihre eigene Tür. “Polizei, aufmachen!”, hätten die Beamten gefordert.
Die Nachbarn beschreiben, dass in der Vergangenheit viele Männer in der Wohnung des Verdächtigen ein- und ausgingen. “Alle waren ausländischer Herkunft, aber normal gekleidet.” Auffällig verhalten hätten sie sich jedoch nie. “Die waren so ruhig. Du hast nie gemerkt, dass sie auffällig gewesen wären. Ab und zu hörte man am Sonntag ihre heimische Musik aus ihrer Wohnung – das war das Einzige. Sonst nichts.”

Die Nachbarin ist erleichtert, dass die Eskalation nicht schon früher passierte. “Ich denke mir nun: ‘Gott sei Dank ist er nicht früher ausgetickt.’ Dass du hinausgehst und auf einmal ist alles vorbei, er geht hinunter und sticht den Nächsten ab. Es hätte auch passieren können, dass er früher einen Blackout gehabt hätte.”
Die Angst sitzt tief, und das Sicherheitsgefühl der Nachbarn ist nachhaltig erschüttert. “Ich grüße, gehe nach der Arbeit heim und fertig. Aber abends gehe ich sicher nicht mehr alleine raus – und jetzt erst recht nicht mehr. Diese Gewalt hat mich aufgewühlt.”
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