Ein medizinischer Albtraum, der fassungslos macht: Die 25-jährige Wienerin Klara O. – sportlich, jung, Mutter eines kleinen Sohnes – wurde Ende Juli mitten in der Nacht von heftigen Schmerzen im Oberschenkel geweckt. Was als harmlose Verletzung abgetan wurde, endete für sie in einer Katastrophe.

Drama in Wien: Junge Mutter verliert Bein nach Klinik-Odyssee

Wie die Krone berichtet, suchte Klara zunächst die Klinik Donaustadt auf. Dort bekam sie eine Infusion, wurde geröntgt – und nach Hause geschickt. „Ich habe in der Ambulanz eine Infusion bekommen, wurde geröntgt. Dann haben sie mich mit Schmerztabletten und dem Rat, das Bein zu kühlen, nach Hause geschickt“, schildert sie.

Am nächsten Tag verschlimmerten sich die Schmerzen. Ihr Hausarzt vermutete eine Thrombose und schickte sie mit der Rettung in die Klinik Landstraße. Dort wurde ein Ultraschall gemacht – keine Thrombose. Stattdessen lautete die Diagnose: „Verdacht auf Muskelfaserriss“. Wieder durfte sie nicht bleiben. Sie solle das Bein schonen und kühlen – aber bitte daheim, heißt es im Bericht.

„Wir können Sie wieder hinbringen – aber wahrscheinlich werden Sie wieder heimgeschickt“

Die Schmerzen brannten weiter, das Bein verfärbte sich. Klara O. erinnert sich: „Ich konnte nicht gehen, mein Bein brannte.“ Als sie erneut die Rettung rief, soll ein Sanitäter gesagt haben: „Wir können Sie wieder in die Klinik Landstraße bringen, aber wahrscheinlich werden Sie wieder nach Hause geschickt.“

Kurz darauf brach die 25-Jährige zusammen. Die Rettung brachte sie ins Donauspital, wo sofort eine Notoperation eingeleitet wurde. Doch es war zu spät. Die Ärzte diagnostizierten eine schwere Blutvergiftung – verursacht durch fleischfressende Bakterien. Der rechte Oberschenkel war bereits zerstört. Am 14. August mussten die Mediziner das Bein amputieren.

Zwei Wochen Lebensgefahr – jetzt Kampf zurück ins Leben

Im AKH kämpften die Ärzte zwei Wochen lang um ihr Leben. Acht Operationen, zwei Monate Krankenhaus – Klara überlebte knapp. „Es hat uns zerstört“, sagt sie heute. In Kürze soll sie eine Prothese erhalten: „Dann muss ich wieder gehen lernen“, sagt die junge Mutter unter Tränen.

Die Familie vermutet, dass ein Insektenstich die Infektion ausgelöst haben könnte. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bisher nicht. Jetzt prüft Anwalt Florian Höllwarth, ob ein Krankenhausversagen oder eine Fehldiagnose vorliegt. Sollte sich dieser Verdacht erhärten, könnte das rechtliche Konsequenzen für die betroffenen Kliniken haben. Der Gesundheitsverbund erklärte gegenüber der Krone, man könne sich vor dem Hintergrund der laufenden rechtlichen Klärung derzeit nicht weiter äußern.

Dieser tragische Fall ist nur einer von vielen, die auf das Versagen des Gesundheitssystems zurückzuführen sind.