
Libertatem-Preis für Medienfreiheit: Große Ehre für Autorin Monika Maron
Ein Hoch auf die Meinungsfreiheit: Monika Maron erhielt heuer den Preis für Medienfreiheit der Libertatem-Stiftung. Gefeiert wurde im Hangar 7 in Salzburg.
Seit 2020 vergibt die Libertatem-Stiftung den Preis für Medienfreiheit an Journalisten die sich im deutschsprachigen Raum für unabhängigen, kritischen Journalismus und Meinungsfreiheit einsetzen.
Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird alljährlich abwechselnd an Journalisten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz verliehen. Die Preisträger erhalten außerdem einen goldenen Siegelring mit dem Wappen der Stiftung.

Die Preisträgerin 2025
Monika Maron wurde 1941 geboren und wuchs in der DDR auf als Stieftochter eines ranghohen SED-Funktionärs. Sie lebte also im Herzen des sozialistischen Apparats – und wurde doch eine der schärfsten Kritikerinnen eben dieses Systems. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Regieassistentin, Journalistin und begann bald, eigene Texte zu veröffentlichen.
Mit ihrem Debütroman Flugasche (1981) wagte sie eine schonungslose Abrechnung mit Umweltzerstörung und ideologischer Erstarrung in der DDR. Das Buch konnte dort nur unterdrückt erscheinen, wurde aber im Westen gefeiert – Maron wurde zur Dissidentin. 1988 durfte sie ausreisen, ließ sich in Westdeutschland nieder und blieb bis heute literarisch produktiv.
Die Freiheit umbequeme Fragen zu stellen
Auch nach dem Mauerfall blieb Maron ihrem kritischen Geist treu. Sie mischte sich in Debatten über Islamismus, Identitätspolitik, Meinungsfreiheit und Medienmacht ein – stets klug, oft provozierend, nie angepasst. Ihre Essays, Reden und Romane (etwa Munin oder Chaos im Kopf, 2018) stoßen Diskussionen an, wo andere schweigen.
Monika Maron verteidigt die Freiheit nicht abstrakt, sondern konkret: die Freiheit, unbequeme Fragen zu stellen, gegen moralischen Konformismus anzugehen, und auch gegen den Druck sogenannter Cancel Culture. Dafür wurde sie gefeiert – aber auch ausgegrenzt, etwa durch ihren einstigen Verlag S. Fischer, der sich 2020 von ihr trennte. Maron ließ sich nicht einschüchtern und publiziert seither bei kleineren, unabhängigen Verlagen.
Dieses Jahr wurde sie für diesen Einsatz von Libertatem geehrt. Auch wir gratulieren herzlich zum Erhalt des Preises!
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