
Lobau-Tunnel: Gewessler stellt Gutachten falsch dar
Hat Ex-Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) den Österreichern beim Stopp des höchst umstrittenen Bauprojekts Lobautunnel keinen reinen Wein eingeschenkt? Eine einschlägige Untersuchung deutet darauf hin.
460.000 Euro hat das aus Steuergeldern finanzierte sündteure Gutachten gekostet, das letztlich den Ausschlag dafür gab, dass die ehemalige grüne Klimaministerin Leonore Gewessler den Bau des Lobautunnels verwarf.
Gegenüber der Krone führten die Grünen Folgendes ins Treffen: „Mit diesen 500.000 Euro sparen wir den Steuerzahlern also 6 Milliarden Euro, die unter der Lobau vergraben werden sollten. Das ist im Verhältnis 12.000-mal mehr und in unseren Augen ein gutes Investment.”
Allein, das “Luxus-Gutachten” (Krone) in Höhe von 460.000 Euro war bereits das zweite(!) Gutachten in Sachen Lobautunnel, wie eine von SPÖ-Verkehrsminister Peter Hanke initiierte Prüfung nun ergab. Zuvor sei auch ein “internes” Gutachten von Fachleuten des Verkehrsministeriums und der Asfinag erstellt worden – ebenfalls im Auftrag der damaligen Verkehrsministerin Gewessler, berichtet die Krone.
Mit dem ersten Gutachten wäre es wohl zu keinem Stopp des Lobautunnel-Baus gekommen
Aus diesem ersten “internen” Gutachten sei allerdings ein völlig anderes – positives – Ergebnis hervorgegangen, als aus dem späteren und bekanntlich entscheidenden “Luxus-Gutachten”. Mit anderen Worten: Aufgrund des internen Gutachtens hätte der Bau des Lobautunnels durchaus in Angriff genommen werden können – was aber offenbar nicht im Sinne von Gewessler war, wurde doch prompt das “externe” Gutachten um die Summe von 460.000 Euro nachgeschoben.
Ein “Insider” bringt es gegenüber der Krone auf den Punkt: Das “Luxus-Gutachten” sei im Grunde “eine einzige Reaktion auf die interne Evaluierung” gewesen, die einen “Stopp des Projekts wohl nicht hergegeben hätte“. Demzufolge hat Leonore Gewessler der österreichischen Öffentlichkeit keinen reinen Wein eingeschenkt. Schließlich wurde das interne Gutachten bisher völlig verschwiegen.
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