Lockdown oder nicht Lockdown? Mückstein gibt verfrühtes "Gecko"-Update
Aufgrund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante in Österreich berieten sich am Dienstag die Bundesregierung und die Corona-Krisenkoordination “GECKO” zum weiteren Corona-Kurs im Land. Am Donnerstag folgt ein großer Krisengipfel, erst dann soll ein offizielles Statement folgen – doch Gesundheitsminister meldete sich überraschend schon vorab mit einem Update auf Twitter.
Die Omikron-Variante breitet sich als mittlerweile dominante Mutation von Covid-19 weiter rasant in ganz Österreich aus – und das rief eimal mehr die Corona-Krisenkoordination “GECKO” auf den Plan. Am Dienstag wurde getagt, doch was GECKO gemeinsam mit der Bundesregierung hinter verschlossenen Türen am Dienstag besprach, blieb und bleibt vorerst geheim – erst am Donnerstag, wenn der große Corona-Gipfel stattgefunden hat, soll im Anschluss an diesen auch die österreichische Bevölkerung in den Status Quo und etwaige neue Beschlüsse und Maßnahmen eingeweiht werden. Gerüchte um einen möglichen neuen Lockdown überschlagen sich, und manch einer würde gerne “Mäuschen” in den Besprechungsräumen spielen um ein kleines Vorab-Update abzugreifen. Ein solches Update gab es seitens GECKO freilich nicht, doch wollte es sich offenbar der grüne Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nicht nehmen lassen, das kollektive Schweigen zum Status Quo doch mit einer kurzen Meldung auf Twitter zu durchbrechen.
Damit zieht Mückstein, der bereits vor dem letzten Lockdown durch sein Vorpreschen in der ZiB für Unmut bei seinen Koalitionspartnern gesorgt hatte, einmal mehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Lassen sich aus seinen Worten Hinweise auf die nächsten, womöglich einmal mehr strengen Maßnahmen herauslesen? Kommt der nächste Lockdown doch? In einem dreiteiligen Thread äußerte sich Mückstein am frühen Nachmittag eher zurückhaltend: “Neue wissenschaftliche Daten werden uns zeigen, wie es in Österreich weitergehen muss”, so Mückstein, der überzeugt ist, dass Österreich “unabhängig von weiteren Maßnahmen, die am Donnerstag womöglich bekannt gegeben werden, schon jetzt einige wirkungsvolle Tempolimits für Omikron eingezogen” habe. Wir haben u.a. mit dem bestehenden Lockdown für Ungeimpfte, den begrenzten Teilnehmer:innenzahlen bei Veranstaltungen und der Sperrstunde harte Maßnahmen installiert” twittert der Mediziner.
#Update: Heute tagt #GECKO zur aktuellen epidemiologischen Lage. Neue wissenschaftliche Daten werden uns zeigen, wie es in Österreich weitergehen muss.
— Wolfgang Mueckstein (@WolfgangMueckst) January 4, 2022
Am Donnerstag treffe ich mich zudem mit den Landeshauptleuten. (1/3)
Im zweiten Teil seines Threads bedankt Mückstein sich bei allen, “die unsere Schutzmaßnahmen täglich mittragen & die, die z.B. Tests, Corona-Schutzimpfungen & FFP2-Masken zur Verfügung stellen. So schützen wir uns & andere”, so der Politiker, der appelliert, dass man gesund bleibe, indem man auf “Sicherheit und Vorsicht” setze. Auch weiterhin auf eine verantwortungsvolle Herangehensweise der Bevölkerung.
Unabhängig davon haben wir in Österreich bereits einige wirkungsvolle Tempolimits für #Omikron eingezogen. Wir haben u.a. mit dem bestehenden Lockdown für Ungeimpfte, den begrenzten Teilnehmer:innenzahlen bei Veranstaltungen und der Sperrstunde harte Maßnahmen installiert. (2/3)
— Wolfgang Mueckstein (@WolfgangMueckst) January 4, 2022
Die Bundesregierung hat dem GECKO-Gremium schon vorab mehrere Fragenkomplexe zum weiteren Management der Pandemie übermittelt. Nach Einschätzung des Krisenstabs ist die Corona-Lage im Land “nach wie vor ernst.” Alle Anstrengungen müssten nun darauf abzielen, die Fallzahlen so niedrig wie möglich zu halten.
Ob es zu einem neuerlichen Lockdown kommen wird, ist völlig unklar. Einige Politiker sprachen sich dagegen aus, wollen einen neuerlichen Lockdown “unbedingt verhindern” – darunter auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, der mit der Bundeshauptstadt seit jeher einen der strengsten Kurse in Sachen Coronamaßnahmen fährt. Doch ausschließen kann einen weiteren Lockdown bislang niemand. Weil die neue Omikron-Variante so hochinfektiös ist, werden am Arbeitsmarkt große Ausfälle befürchtet, wie am Dienstag das Ö1-Frühjournal berichtete. Das könnte zur Folge haben, dass die Quarantäne-Regeln – vor allem für K1-Personen – geändert und gelockert werden.
Kommentare