Die Bande erbeutete acht Juwelenstücke im Wert von 88 Millionen Euro – darunter ein Smaragd-Collier und Ohrringe, die Napoleon einst seiner Frau Marie-Louise schenkte. Ein 19.-Jahrhundert-Krönchen von Kaiserin Eugénie ließen die Räuber fallen: Es wurde zwar gefunden, aber beschädigt.

Das Video: Flucht in aller Ruhe

Der Clip dauert 36 Sekunden – und wirkt wie aus einem Heist-Film. Zwei Täter, einer in Warnweste, der andere mit Motorradhelm, steigen langsam über eine Hebebühne vom Balkon der Galerie d’Apollon hinab. Unten wartet ein Lastwagen mit Ausleger, am Quai François Mitterrand rauschen Autos vorbei.

Eine Stimme im Hintergrund ist zu hören: „They are on scooters… they are going to leave.” Sekunden später: Sirenen. Tatsächlich schwingen sich die Diebe danach auf Motorroller – und sind verschwunden.

Peinliches Sicherheitsversagen

Der Coup dauerte weniger als acht Minuten. Die Diebe betraten das Museum kurz nach Öffnung am Sonntagmorgen. Besonders brisant: Louvre-Chefin Laurence des Cars musste einräumen, dass nur eine einzige Kamera auf die Galerie gerichtet war – und die auch noch in die falsche Richtung. Jetzt soll die Zahl der Kameras verdoppelt werden. Laurence des Cars ist mittlerweile zurückgetreten.

Fahndung: DNA-Spuren gefunden

Frankreichs Justiz ermittelt fieberhaft. Laut Staatsanwältin Laure Beccuau wurden bereits bis zu 150 DNA-Spuren und Fingerabdrücke gesichert. Von den vier Tätern fehlt jedoch jede Spur.

Frankreich blamiert – kommt die Beute je zurück?

Der Juwelenraub gilt als einer der spektakulärsten Diebstähle in der Geschichte Frankreichs. Experten fürchten: Die gestohlenen Stücke könnten längst in Einzelteilen auf dem Schwarzmarkt landen – unwiederbringlich verloren.