Auch Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni äußerte sich entsetzt über die Gruppenvergewaltigung von Caivano, sprach von einer “unmenschlichen Tat” und kündigte harte Gegenmaßnahmen in der berüchtigten Hochburg der Camorra an: Dort hatten Mitglieder einer Jugendbande im berüchtigten Viertel Parco Verde während eines Video-Live-Calls zwei Cousinen in eine alte Lagerhalle gelockt und vor laufender Kamera missbraucht. Die Bilder davon liefen im Internet.

Zunächst war von zwei 13-jährigen Mädchen die Rede gewesen. Die Altersangaben wurden inzwischen von der Polizei teilweise korrigiert. Wie Ermittlungen ergaben, sollen die Schülerinnen nicht zum erstenmal Opfer von sexuellem Missbrauch geworden sein. Schon in der Vergangenheit hatten sich Mitglieder der jetzt ausgeforschten Bande an den Mädchen vergangen. Darunter auch Verwandte der jungen Opfer.

Meloni ließ Stadt von der Polizei auf den Kopf stellen

Laut zuständiger Staatsanwaltschaft in Neapel befinden sich unter den neun festgenommenen Jugendlichen sieben Minderjährige und zwei Erwachsene. Vor allem einer der jüngsten Verdächtigen – ein Cousin der Opfer – soll sich bei der Gruppenvergewaltigung besonders hervorgetan haben. Er soll das kleine Mädchen im Intimbereich mit einem Stock traktiert haben.

Regierungschefin Meloni hat Wort gehalten. Die Polizei führte in der 35.000-Bewohner-Stadt nahe Neapel inzwischen zwei Groß-Razzien durch, bei denen 400 Personen – sehr viele davon mit Migrationshintergrund – zumindest vorübergehend festgenommen wurden.