Ein in Österreich lebender Italiener und ein Bauunternehmer aus der norditalienischen Provinz Brescia sind von der Finanzpolizei der Stadt Cremona wegen des Verdachts auf Geldwäsche in Höhe von 20 Millionen Euro festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden. Die Verdächtigen sollen das Geld über ein Südtiroler Bankkonto geschleust haben. Die Ermittler beschlagnahmten fünf Millionen Euro an Vermögenswerten, berichtete das Südtiroler Online-Portal “stol.it” am Mittwoch.

Den beiden Hauptverdächtigen sowie weiteren zwölf Personen, die laut einer Aussendung der Finanzpolizei als Strohmänner agiert haben sollen, werden insgesamt mehr als 60 Straftatbestände vorgeworfen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bozen betrafen ein umfangreiches Geldwäschesystem, das zwischen 2020 und 2024 über ein Bankkonto bei einer Filiale in Bozen abgewickelt worden war. Das Bankkonto lautete auf eine österreichische Firma. Die Gelder wurden dann in andere Länder weitergeleitet – darunter Österreich, Litauen und China.

Mehrwertsteuer in Höhe von über 28 Millionen Euro hinterzogen

Die gewaschenen Beträge sollen laut Ermittlungen regelmäßig in bar an den norditalienischen Bauunternehmer zurückgeführt worden sein. Dieser habe de facto als Geschäftsführer von sieben Bauunternehmen fungiert, die auf Strohmänner registriert waren und über Jahre hinweg direkte Steuern sowie Mehrwertsteuer in Höhe von über 28 Millionen Euro hinterzogen hatten.

Schließlich wurden Vermögenswerte von acht Kapitalgesellschaften und vier Privatpersonen vorbeugend beschlagnahmt – darunter 15 Immobilien, sieben Bankkonten, Unternehmensanteile und Bargeld. Der Gesamtwert des konfiszierten Vermögens beträgt über fünf Millionen Euro.