15 Euro Mindestlohn als zentrales Ziel

Die “NGG” fordert unter anderem einen Einstiegslohn von 15 Euro in der untersten Tarifgruppe sowie eine monatliche Erhöhung um 500 Euro für darüber liegende Gehaltsstufen. “Es ist schon überraschend, dass die Arbeitgeber sich trotz des kontinuierlichen Umsatzwachstums der Branche auch in der zweiten Verhandlungsrunde keinen Zentimeter auf die Forderungen der Beschäftigten zubewegt haben”, kritisiert Verhandlungsführer Mark Baumeister gegenüber dem “Spiegel”. Der Unmut unter den Beschäftigten ist entsprechend groß, zumal diese angesichts steigender Lebenshaltungskosten und der inflationsbedingten Preisanstiege seit Jahren einen deutlichen Nachholbedarf bei den Löhnen verspüren.

Ab kommender Woche müsse man in ganz Deutschland mit Aktionen und Warnstreiks rechnen. Die Auswirkungen könnten vorübergehende Filialschließungen oder zumindest Einschränkungen im Betrieb der betroffenen Ketten zur Folge haben. Solche Maßnahmen dürften nicht nur den Umsatz der Unternehmen beeinträchtigen, sondern auch das Image weiter belasten, da die Arbeitsbedingungen in der Systemgastronomie zunehmend in den medialen Fokus geraten.

Drohende Ausweitung der Streiks auf Österreich und die Schweiz

Während sich die Warnstreiks in Deutschland intensivieren, bleibt unklar, ob auch in Österreich und der Schweiz ähnliche Maßnahmen folgen werden. Verhandlungsführer Mark Baumeister ließ offen, wann oder ob Streiks auch in den Nachbarländern stattfinden könnten. Allerdings ist unübersehbar, dass die Unzufriedenheit der Beschäftigten in der Systemgastronomie weit über Deutschland hinausreicht. Die angespannten Arbeitsbedingungen und die Forderungen nach fairen Löhnen sind kein rein nationales Problem, sondern ein Zeichen dafür, dass der gesamte Sektor vor einer entscheidenden Weichenstellung steht.

Die Auswirkungen eines Streiks in Österreich wären erheblich. McDonald’s, als Marktführer in der österreichischen Systemgastronomie, betreibt etwa 200 Restaurants im Land und beschäftigt rund 9.600 Mitarbeitende. Ein flächendeckender Streik könnte nicht nur vorübergehende Schließungen und erhebliche Umsatzeinbußen nach sich ziehen, sondern auch das öffentliche Ansehen des Unternehmens stark beeinträchtigen. Auch andere Ketten wie Starbucks, das mit 18 Filialen in Österreich vertreten ist, könnten von Arbeitsniederlegungen betroffen sein.