Mega-Demo in Wien: 80 Prozent der Teilnehmer ohne Maske unterwegs
Die Polizei spricht von 38.000 Teilnehmern, die FPÖ von 100.000. Fakt ist, ab 50 Demonstranten hätte die FFP2-Maskenpflicht Gültigkeit bekommen. Daran gehalten hat sich kaum jemand – es hagelte Anzeigen.
Bei Demonstrationen mit mehr als 50 Teilnehmern müssen alle eine FFP2-Maske tragen, sofern nicht alle Teilnehmer einen 2G-Nachweis haben, was bei den Demonstranten unwahrscheinlich ist. Mittels Lautsprecherdurchsage wies die Exekutive mehrfach auf die Maskenpflicht hin. Demonstranten mit Masken waren allerdings die Ausnahme, Österreich-Fahnen hingegen waren zahlreiche zu sehen.
Polizei muss Pfefferspray einsetzen
Die Demonstration verlief großteils friedlich, die Polizei berichtete aber auch von teils aufgeheizter Stimmung. Mindest drei Personen leisteten Widerstand gegen die Staatsgewalt, am Ring wurden Rauchbomben gezündet sowie Beamte mit Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Die Polizisten mussten Pfefferspray einsetzen. eXXpress berichtete.
Gingen auch Polizisten auf die Straße?
Bei einer Kundgebung auf dem Platz der Menschenrechte vor dem Museumsquartier wurde am Nachmittag eine Videobotschaft von FPÖ-Chef Herbert Kickl gezeigt. Er war am Montag positiv auf das Coronavirus getestet und befindet sich in Quarantäne. Beim Protest gehe es “um die Abwehr einer totalitären Gefahr und Bedrohung”, sagte Kickl.
Für Aufregung sorgten auch Teilnehmer, die unter Applaus mit einem Banner, der sie als Polizisten auswies, durch das Burgtor auf den Heldenplatz einzogen. Dabei dürfte es sich um deutsche Staatsbürger handeln. Die heimische Polizei kündigte an, zu prüfen, ob es sich um österreichische Beamte handelt und ob die Verwendung des Plakates erlaubt ist. Grundsätzlich dürfen Beamte in ihrer Freizeit natürlich auch an politischen Kundgebungen teilnehmen, betonte die Polizei.
Strache bei Corona-Demo: "Impfzwang macht mich fassungslos"
Sein neues Buch kommt am Sonntag auf den Markt, seine Anwälte kämpfen gegen sieben Ermittlungsverfahren und gegen ein Urteil des Straflandesgerichts: Heinz-Christian Strache nutzt nun aber die Absenz des selbsternannten Führers der Impfgegnerschaft, Herbert Kickl, geschickt aus und zeigt sich bei den großangekündigten Demos in der Wiener Innenstadt.
Dem eXXpress beantwortete Strache die Frage, warum er das macht: “Der Impfzwang macht mich fassungslos. Und ich kritisiere diese Regierung und ihren Lockdown.”
Kopfschütteln über Vorschlag der “Zwangs-Isolierung”
Schon am Weg zu den Demos stellte Strache seine Position auf Twitter klar: “Zwangs-Isolierung und vielleicht sogar eigene Lager für Ungeimpfte? Ich bin fassungslos, welche totalitären Formen diese Pandemie zum Vorschein bringt. Ungeimpfte sind für manche die neue Bedrohung unserer Gesellschaft und wie Terroristen zu behandeln. Erschreckend!” Der frühere Vizekanzler bezog sich damit auf eine Aussage des Verfassungsrechtlers Heinz Mayer in der “Krone”, in der dieser auch eine “Zwangs-Isolierung” für Impf-Unwillige vorgeschlagen hat.
Auf seinen Socialmedia-Kanälen teilte HC Strache auch dieses Statement des Journalisten Michael Fleischhacker: “Der Lockdown ist die ultimative Bankrotterklärung von Gesundheitspolitik und Pandemiemanagement. Im wirklichen Leben empfiehlt es sich, für die Sanierung nach dem Bankrott ein neues Management zu engagieren.”
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