Mega-Projekt in der Wüste: Ägypten baut sich eine neue Hauptstadt
Mitten in der Wüste, etwa 50 Kilometer östlich von Kairo, entsteht eine neue Stadt. Geplant als moderne Metropole mit Wolkenkratzern, einer riesigen Kathedrale und einem gigantischen Park soll sie Ägyptens neue Hauptstadt werden.
Das Mega-Vorhaben von Präsident Abdel Fattah el-Sisi trägt den Namen “New Administrative Capital” (NAC) und ist eines von mehreren Großprojekten, mit denen der ägyptische Präsident die Wirtschaft des Landes ankurbeln will. Begonnen wurde der Bau 2016, die Fertigstellung ist in mehreren Phasen geplant.
In der ersten Phase, die fast abgeschlossen ist, sind bereits einige Regierungsgebäude, Botschaften und Wohnsiedlungen entstanden. Bis Ende 2024 sollen 10.000 Familien in die neue Stadt einziehen, und eventually, so die Vision der Verantwortlichen, soll die gesamte Regierung von Kairo hierher umziehen.
Viel Kritik an Projekt
Doch das Milliardenprojekt hat auch Schattenseiten. Kritiker bemängeln die hohen Kosten, die zu einem Zeitpunkt anfallen, in dem Ägypten mit einer Wirtschaftskrise und den Folgen des Krieges im Gazastreifen kämpft. Bezweifelt wird außerdem, ob die neue Stadt tatsächlich zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen für die breite Bevölkerung führen wird.
Bedenken gibt es auch hinsichtlich der Umweltverträglichkeit. Der Bau der Stadt in der Wüste verschlingt enorme Ressourcen, und die Bewässerung des geplanten riesigen Parks könnte zu einem Problem werden.
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