Die Badesaison ist eröffnet und damit geht dank der Entwicklung der letzten zehn Jahre der Spießrutenlauf für viele Mädchen und Frauen wieder los. In Deutschland rauschte der Missbrauch, durchgeführt von vier syrischen Männern, an Mädchen ab elf (!) Jahren durch die Medien, doch auch in Wien kam es zu einem Missbrauch und einer mutmaßlichen Vergewaltigung. Die Parallelen der beiden Vorfälle: In beiden Ländern sind die erwachsenen Täter auf freiem Fuß. Der Unterschied: Während im hessischen Gelnhausen die Opfer nach den erlittenen Misshandlungen vom Bademeister, bei dem sie Hilfe suchten, beschwichtigt und zurück zu ihren Tätern ins Wasser geschickt wurden, nahm sein Wiener Kollege die Mädchen ernst und rief die Polizei.

Vorwurf der Vergewaltigung steht im Raum

Der Vorfall in Wien fand vergangene Woche im Favoritner Laaerbergbad statt. Fünf Männer sollen vier Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren sexuell belästigt haben. Die Verdächtigen näherten sich den Jugendlichen im Wellenbad, kreisten sie ein und griffen sie an. Die Mädchen gingen daraufhin zum Bademeister, der die Polizei alarmierte.

In einem Fall ging die Belästigung der Männer so weit, dass sogar der Verdacht der Vergewaltigung im Raum steht. Die gerufenen Polizisten machten zwei der mutmaßlichen Täter noch im Schwimmbad ausfindig. Unter Verdacht stehen ein 31- und ein 41-jähriger Bulgare, die die Vorwürfe abstritten. Sie gaben auch an, einander nicht zu kennen, obwohl sie scheinbar den gleichen Liegeplatz aufsuchten. Die Männer wurden wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung auf freiem Fuß angezeigt, gegen die drei anderen Verdächtigen wird gefahndet.

Soweit die trockenen Fakten. Nun meldet sich aber eines der Opfer in der Tageszeitung „Heute” zu Wort – und da sieht die Sache schon erschreckender aus. Das harmlose Wort „Belästigung” ist definitiv falsch.

Mädchen unter Wasser gedrückt und versucht, den Bikini auszuziehen

Die 16-Jährige sei mit ihren Freundinnen im Wellenbecken gewesen, als sie plötzlich von fünf erwachsenen Männern umzingelt wurden. Einer der Männer soll zunächst eine der Freundinnen des Mädchens zur Seite gestoßen haben, bevor er sie selbst unter Wasser drückte und versuchte, mit einer Hand bereits im Intimbereich, ihren Bikini auszuziehen.

Das Opfer gibt in „Heute” an, sich in Schockstarre befunden zu haben und sich vor lauter Schreck kaum wehren konnte. Sie befindet sich aktuell in psychologischer Behandlung. Die Mutter des Mädchens zeigt sich entsetzt über die nicht vorhandene Zivilcourage der anderen Badegäste – schließlich hat sich der Vorfall am hellen Nachmittag in einem randvollen Freibad ereignet.

Der Kulturkonflikt am Beckenrand war übrigens auch Thema bei exxpress live am Dienstag: