Mitarbeiter nach Gewalt-Exzessen am Ende: Freibäder bleiben zu
Beleidigt, bespuckt, geschlagen: Die Mitarbeiter von Freibädern gehen wegen Jugendbanden durch die Hölle, jetzt melden sich immer mehr krank. Die Folge: Die ersten Bäder, die von der Polizei geräumt werden mussten, bleiben zu.
Vor allem in Freibädern von Großstädten sind inzwischen Gewalttaten an der Tagesordnung: Raubüberfälle, Körperverletzungen, Sexualdelikte – in der Regel sind es junge Männer – oft mit Migrationshintergrund – die außer Rand und Band geraten- der eXXpress berichtete. Es ist so schlimm, dass viele Mitarbeiter der Bäder einfach nicht mehr können und kapitulieren. In manchen Einrichtungen haben sich mehr Angestellte krank gemeldet, als noch dienstfähig sind.
Schlimmstes Beispiel ist das Columbiabad in Berlin-Neukölln, das am vergangenen Wochenende überregional in die Schlagzeilen geriet. Ein Großaufgebot an Polizisten musste anrücken, um die Ausschreitungen in den Griff zu bekommen. Schließlich musste das Bad dicht gemacht werden. Und das bleibt auch so, weil die Beschäftigten sich nicht mehr an ihren Arbeitsplatz trauen. Sie haben jetzt sogar einen Brandbrief an die kommunale Bäderverwaltung verfasst: Täglich werde die Hausordnung vorsätzlich missachtet, verbale Attacken, das Bespucken und Anpöbeln seien an der Tagesordnung, heißt es in dem Schreiben. Als Beispiel wird der Vorfall mit einem Burschen (15) geschildert, der das Bespucken eines Bademeisters auch noch rechtfertigte: “Der hat es verdient, bespuckt und geschlagen zu werden.”
Beschriebene Zustände einfach nur ekelhaft
Die weiteren Schilderungen in dem Brandbrief sind einfach nur ekelhaft: “Die Einrichtung des Bades wird vorsätzlich demoliert, der Müll mutwillig neben die Mülleimer geworfen. Fäkalien werden vor den Büschen ausgeschieden, Wände und Sanitäranlagen werden mit Urin und Kot beschmiert.” Inzwischen hätten manche Mitarbeiter schon “paranoide Gedanken”, weil ihnen damit gedroht wurde, sie nach Dienstende abzupassen und zu verprügeln.
Polizeigewerkschaft fordert Video-Überwachung
Es ist in manchen Bädern derart aus dem Ruder gelaufen, dass sich die deutsche Polizeigewerkschaft zu Wort gemeldet hat. Sie fordert strengere Einlasskontrollen, frühere Hausverbote und vor allem eine Video-Überwachung in den Bädern. Die Politik fordert dagegen eine höhere Präsenz der Polizei und sogar mobile Einsatztruppen am Beckenrand. Private Securitys patrouillieren mittlerweile in vielen Bädern, allein Berlin gibt hierfür 1,5 Millionen Euro pro Saison aus.
Kommentare