
Mögliches Fehlurteil: Wiener Mordprozess muss neu aufgerollt werden
Ein Wiener (48) soll einen Mord in Auftrag gegeben und dafür 10.000 Euro bezahlt haben. Wegen Beteiligung wurde er hierfür zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Doch möglicherweise zu Unrecht, wie neue Indizien nahe legen. Der Prozess muss am Montag neu aufgerollt werden.
Ausgangspunkt ist ein Mordanschlag im November vor fünf Jahren in der Hippgasse in Wien-Ottakring. Am frühen Morgen wurde ein Mann auf offener Straße mit einem Werkzeug niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Er erlitt einen Schädelbruch und ein Schädel-Hirn-Trauma, überlebte den Anschlag nur knapp.
Der eigentliche Killer wurde wegen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Verfahren belastete er allerdings einen angeblichen Komplizen schwer. Er behauptete, von einem Wiener angestiftet worden zu sein. Dieser habe ihm für den Auftragsmord 10.000 Euro bezahlt. Wegen Beteiligung an dem Verbrechen wurde der mutmaßliche Auftraggeber zu elf Jahren Gefängnis verurteilt, obwohl er stets seine Unschuld beteuert hatte.
Verteidiger sind jetzt von Freispruch überzeugt
Den Strafverteidigern Marcus Januschke und Michael Dohr ist es gelungen, neue entlastende Indizien zugunsten ihres Mandanten zu sammeln. Sie wurden als neue Beweismittel gewürdigt und zugelassen. Auf ihrer Grundlage wurde der Wiederaufnahme des Verfahrens zugestimmt.
Ab Montag muss unter der Leitung von Richter Andreas Böhm nun neu gegen den Wiener verhandelt werden. Die beiden Verteidiger Januschke und und Dohr sind ziemlich zuversichtlich, dass sie einen Freispruch für ihren Mandanten erwirken können.
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