Mord bei BDSM-Sex: 18 Jahre Haft für Deutschen
Zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod der erst 22-jährigen Millionärstochter Anna Reed wurde Marc Schatzle (32) wegen “absichtlicher Tötung in besonders schwerem Maß” von einem Schweizer Gericht zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Er gab an, sie bei einem Sexspiel “versehentlich” stranguliert zu haben – doch das Gericht wies dieses Argument ab, die junge Frau soll damit gedroht haben, ihn zu verlassen.
Anna Reed lag die Welt zu Füßen: Mit nur 22 Jahren hatte sie alles, wovon andere ein Leben lang nur träumen können: Die hübsche Tochter einer bekannten britischen Millionärsfamilie hatte von ihrem reichen Vater zum 21. Geburtstag eine Weltreise geschenkt bekommen und war gerade dabei, dieses Geschenk in vollen Zügen zu genießen, als sie früh im Jahr 2019 in Thailand den um 1o Jahre älteren Marc Schatzle traf. Ein Treffen, das das Leben von beiden für immer verändern sollte: die beiden verliebten sich ineinander, wurden ein Paar – doch nur drei Monate später war Anna tot. Sie wurde im April 2019 erwürgt in ihrem Hotelzimmer in der Schweiz gefunden, Schatzle stand sofort unter dringendem Tatverdacht. Seine Geschichte: Es habe sich um einen Sexunfall gehandelt, ein BDSM-Spielchen sei “außer Kontrolle” geraten und dabei habe er sie “versehentlich” stranguliert.
Doch dieses Argument ließ das Schweizer Gericht nicht gelten: Das Opfer soll dem im Vergleich ihr “mittellosen” Schatzle gedroht haben, ihn zu verlassen – innerhalb der nur dreimonatigen Beziehung der beiden hatte sie in etwa 50.000 Euro in ihren Partner investiert, der dafür bekannt war, einen ausschweifenden Lifestyle zu schätzen – ihn sich selbst aber nicht leisten zu können.
Der kahlrasierte und stark tättowierte Schatzle hat laut Bekannten den Ruf “arrogant und selbstsüchtig” zu sein und über die Jahre mit “hunderten von Frauen” geschlafen zu haben. Der Bodybuilder arbeitete zuletzt als Türsteher in einem Nachtclub in Zürich und war vorbestraft: Im Jahr 2018 wurde er für einen tätlichen Angriff auf einen 17-jährigen Jungen verurteilt, drei Jahre zuvor musste er für sechs Monate ins Gefängnis weil er Diebstahl begangenen hatte und und wurde ebenfalls dazu angehalten, sich auf Drogenentzug und in Therapie zu begeben – auf Social Media nannte er sich “Marc Dirtywhite” (Dirtywhite ist ein Slangausdruck für rohes Kokain und die “Dirty White Boys” sind eine Grippe weißer Rechtsextremisten).
Trotz allem hält ihm seine Ex-Partnerin und Mutter seiner zwei Kinder, die Schweizerin Michele Bochsler,die Stange: Sie scheint die einzige zu sein, die an Schatzles Unschuld glaubt. Obwohl er Bochsler und die gemeinsamen Kinder verlassen hat und auch bei Unterhaltszahlungen mehr als nachlässig war, glaubt die junge Frau felsenfest an seine Unschuld. Sie selbst sagt, dass sie zu “tausend Prozent” an einen Unfall glaubt: “Ich war acht Jahre mit ihm zusammen. Er war niemals gewalttätig und er ist der perfekte Vater”, so die Aussage von Michele Bochsler.
Kommentare