Moslems feiern Ramadan: WHO befürchtet massive Corona-Ausbreitung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem Anstieg der Corona-Infektionen während des muslimischen Fastenmonats Ramadan gewarnt. “Die Lage wird nicht besser und viele Länder entwickeln sich in eine besorgniserregende Richtung”, sagte Ahmed al-Mandhari, WHO-Regionaldirektor für den östlichen Mittelmeerraum, am Donnerstag.
Brisant: Während im Osten Österreichs eine “Osterruhe” herrscht, bei der auch Besuche innerhalb von Familien drastisch eingeschränkt sind, endet dieser Lockdown (wie auch im Vorjahr) ausgerechnet vor dem Ramadan. Und das, obwohl das Fest nach Einschätzung der WHO die Gefahr eines weiteren Anstiegs der Infektionen mit sich bringt. “Uns ist klar, dass dies wichtige Anlässe sind, die gefeiert werden sollten, aber bitte schützen Sie sich und andere.”
Der Beginn des Ramadans hängt vom Erscheinen der Neumondsichel ab, da der islamische Kalender sich nach dem Mond richtet. Dieses Jahr beginnt er voraussichtlich um den 13. April. Gläubige Muslime verzichten im Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Abends kommen sie zum gemeinsamen Fastenbrechen (Iftar) zusammen. Bei den Treffen im großen Kreis sowie bei Gebeten, zu denen in Moscheen meist hoher Andrang herrscht, ist die Gefahr der Corona-Ausbreitung besonders groß.
Ägypten hat bereits reagiert
Ägypten kündigte bereits an, die sonst üblichen Ramadan-Tafeln wie im vergangenen Jahr wegen der Pandemie zu verbieten. An diesen Tafeln können arme Menschen während des Ramadans normalerweise kostenlos essen. Auch das Emirat Dubai will die Tafeln dieses Jahr verbieten.
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