Neue Art des Terrors: 49 Menschen 2021 vor Züge gestoßen
Immer mehr Personen werden hinterhältig auf die Schienen gestoßen. Das belegen in Deutschland die verfügbaren Zahlen der Bundespolizei. Die meisten Täter sind nicht deutsche Staatsbürger. Oft werden sie vor Gericht als nicht zurechnungsfähig eingestuft.
Selbst beim Warten auf den Zug ist mittlerweile Umsicht geboten. Das belegt der erschreckende Anstieg besonders hinterhältiger Mordversuche in ganz Deutschland, die gleichzeitig – scheinbar – ziellos sind. Zwar fehlt eine bundesweit einheitliche Statistik, doch die offiziell bekannten Zahlen der Bundespolizei belegen eindeutig: Immer mehr Deutsche werden aus dem Hinterhalt vor die Deutsche Bahn gestoßen.
Von 65 bekannten Tatverdächtigen sind 38 nicht Deutsche
Die Bundespolizei ist für die Sicherheit im Bereich der Deutschen Bahn zuständig. Allein dort wurden 2020 insgesamt 29 und 2021 gar 49 Fälle erfasst, berichtet die “Welt”. In einem Vermerk heißt es: “Dieses Phänomen wird aktuell vielerorts in Deutschland wahrgenommen.” Von den 65 bekannten Tatverdächtigen waren 38 nicht deutscher Staatsangehörigkeit.
Die Mordversuche sind erschütternd, auch wenn sie in den vergangenen zwei Jahren erfreulicherweise zumindest nicht tödlich waren. Im November verlor etwa ein Mann (37) seinen Unterschenkel, als er vor eine S-Bahn gestoßen wurde. Im selben Monat verletzte sich ein älterer Mann (70) in in Hamburg-Dammtor, nachdem er auf die Gleise der S-Bahn geschupst worden war.
Tödlicher Angriff auf Mutter mit Sohn in Frankfurt
Für bundesweites Aufsehen sorgte ein Angriff in Frankfurt 2019: Ein Eritreer stieß einen Bub (8) und seine Mutter vor einen ICE. Der Bub starb, die Mutter überlebte. Das Gericht sprach von Mord, hielt den Mann aber für schuldunfähig und wies ihn in die Psychiatrie ein.
Kein Einzelfall: Mehrmals wurde bei den Tätern vor Gericht eine psychische Erkrankung festgestellt. Bei vielen Tätern sollen auch Drogen und Alkohol eine Rolle spiele. Soziale und kulturelle Gründe könnten ebenfalls von Relevanz sein.
Polizeigewerkschaft: Kaum Verbesserungen bei Bahnhofssicherheit
Nach der tragischen Attacke auf eine Mutter und ihr Kind in Frankfurt machten Politik und Deutsche Bahn mehrere Vorschläge zur Erhöhung der Sicherheit zu erhöhen. Die Zahl der Videokameras soll bis 2024 von 8000 auf 11.000 erhöht werden – was aber bis jetzt noch nicht geschehen ist. Die Technik soll auch noch verbessert werden.
Der Gewerkschaft der Polizei geht das alles zu langsam. Weder bei Videotechnik, Beleuchtung, Polizeistreifen oder Barrieren auf den Bahnsteigen habe sich etwas gebessert, sagt der Gewerkschaftschef Andreas Roßkopf: “Passiert ist aber fast nichts. Im Vergleich zu Flughäfen werden an Bahnhöfen quasi keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen.”
Kommentare