
Neue Studie: Christlicher Glaube für Jugendliche immer unwichtiger
Die neue deutsche Shell Jugendstudie zeigt klaffende Unterschiede in der Glaubenspraxis zwischen jungen Christen und Moslems. Aber auch bei der Frage nach dem Kinderwunsch gibt es Abweichungen.

In Deutschland erscheint alle vier bis fünf Jahre die umfangreiche Shell Jugendstudie. Sie möchte wissen, wie die 12- bis 25-Jährigen in Deutschland „ticken“. Besonders auffällig sind bei der brandneu veröffentlichten Studie die Unterschiede zwischen jungen Christen und Moslems, wenn es zum gelebten Glauben kommt.
Der Glaube an Gott hat bei den katholischen Jugendlichen in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich an Bedeutung verloren. 2002 gaben noch 51 Prozent an, dass ihnen dieser wichtig sei. 2024 sind es nur noch 38 Prozent. Bei evangelischen Teenagern ist es noch weniger: Hier finden nur 35 Prozent den Glauben wichtig. Der Unterschied zu ihren muslimischen Altersgenossen ist eklatant. 2002 gaben 72 Prozent an, den Gottesglauben wichtig zu finden, 2024 sogar 79 Prozent. Das heißt, unter den muslimischen Jugendlichen hat die Wichtigkeit zugenommen.
Muslime beten deutlich mehr als Christen
37 Prozent der jungen Muslime beten ein- oder mehrmals am Tag, weitere 26 Prozent ein oder mehrmals in der Woche. Nur 13 Prozent beten nach eigener Auskunft nie. In der Gruppe aller 12- bis 25-Jährigen hingegen beten nur 18 Prozent mindestens einmal in der Woche, 49 Prozent beten nie. Letzteres sagten im Jahr 2002 nur 29 Prozent.
So steht es um den Kinderwunsch
Junge Muslime haben auch einen größeren Kinderwunsch als jugendliche Angehörige anderer Religionen oder ohne Religionszugehörigkeit. 84 Prozent der muslimischen Befragten wollen Kinder; bei den Protestanten sind es 74 Prozent, bei den Katholiken 71 Prozent. Den geringsten Kinderwunsch haben mit 57 Prozent die Jugendlichen, die keiner Glaubensgemeinschaft angehören.
Für die 19. Shell Jugendstudie wurden rund 2.500 junge Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren befragt.
Kommentare