Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation ISS befindet sich in etwa 400 Kilometern Höhe. Der milliardenschwere Unternehmer Jared Isaacman (41), der die Mission in Abstimmung mit SpaceX-Gründer Elon Musk (53) organisiert, ist der Kommandant von “Polaris Dawn”. Mit Isaacman fliegen die Astronauten Kidd Poteet, Sarah Gillis und Anna Menon im Raumschiff “Dragon” mithilfe einer “Falcon 9”-Rakete ins All. Während der Mission soll es auch zum ersten Weltraumspaziergang der Astronauten kommen, bei dem das private Raumfahrtunternehmen einen neuen Weltraumanzug für Außeneinsätze ausprobieren will.

Beim “ersten kommerziellen Weltraumspaziergang” – wie es auf der Website des Projekts heißt – soll der Anzug größere Mobilität gewährleisten. Zudem bietet er ein im Helm eingebautes Display, eine Kamera sowie neue Materialien zur besseren Wärmeregulierung im eiskalten All.

Die Ziele von “Polaris Dawn” gehen dabei weit über die Erdumlaufbahn hinaus: “Für den Bau einer Basis auf dem Mond und einer Stadt auf dem Mars werden Millionen von Raumanzügen benötigt”, teilt das Projekt dazu mit. “Die Entwicklung dieses Anzugs und die Durchführung des Weltraumspaziergangs werden wichtige Schritte hin zu einem skalierbaren Design für Raumanzüge für zukünftige Langzeitmissionen sein, da das Leben multiplanetarisch wird.” Eine Kolonie auf dem Mars – das ist das langfristige Ziel der US-Weltraumbehörde Nasa. Mit dem “Artemis”-Programm will sie dafür aber zuerst – und zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert – wieder Menschen auf den Mond bringen. Eine Basis auf dem Erdtrabanten soll die Grundlage für Missionen zum Mars bilden. Die eigentlich für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung “Artemis 2” musste die Nasa allerdings gerade wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschieben, die geplante bemannte Mondlandung “Artemis 3” auf September 2026.

Doch die vierköpfige Crew soll neben dem Weltraumspaziergang auch eine Reihe von Experimenten durchführen. Laut SpaceX stehen im Auftrag von 31 Partnern insgesamt 36 Studien auf der Agenda, “die sowohl die menschliche Gesundheit auf der Erde als auch während Langzeit-Raumflügen verbessern sollen”. Die Astronauten sollen dabei auch eine auf Laser basierende Kommunikationstechnik des satellitengestützten Internetprogramms Starlink testen.