Verdacht: Meinungsforscherin Beinschab vernichtete WhatsApps vor Razzia
Der Politkrimi um die Meinungsforscherin Sabine Beinschab, die belastenden Chats und frisierten Umfragen hat ein neues Kapitel: Laut dem Haftbefehl hätte Beinschab versucht, noch VOR der Hausdurchsuchung belastende Textnachrichten zu vernichten.
Die von der Justiz als Tatverdächtige geführte Meinungsforscherin hätte “mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits Spuren der Tat in Form der Kommunikation und Verabredung mit Mitbeschuldigten beseitigt – und zwar wenige Stunden vor der koordiniert und zeitgleich durchgeführten Hausdurchsuchungen”, berichtet der Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung “Falter”, Florian Klenk. Auf Twitter erklärte Klenk, dass ihm der Haftbefehl vorliege: “Er listet akribisch auf, wie Beinschab auf Google danach suchte, wie man Datenspuren entfernt, etwa Signal-Anruflisten löschen könne”.
Für ihn stelle sich jetzt die Frage: “Wurde Beinschab gewarnt? Und wenn ja – von wem?” Und der “Falter” stellt dann auch noch einen Screenshot des Haftbefehls auf Twitter: “Sabine Beinschab hat Chats mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Abend des 5. Oktober 2021 zwischen 22.37 Uhr und 22.40 Uhr geleert.” Diese Textnachrichten hatte sie den Chefs eines Medienhauses sowie Ex-Ministerin und Meinungsforscherin Sophie Karmasin geschrieben, behaupten die Ermittler. WhatsApps an andere Chatpartner seien nicht gelöscht worden. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
Aufträge für Hausdurchsuchungen waren in verschlossenen Kuverts
Am Mittwoch, dem 6. Oktober, kam es dann zu den Hausdurchsuchungen im Bundeskanzleramt, im Finanzministerium, in der ÖVP-Parteizentrale und an den Privatadressen von Sabine Beinschab und von mehreren Mitarbeitern im Kommunikationsstab des Ex-Kanzlers.
“Dass die Warnung aus unserem Haus kommt, ist ausgeschlossen – die der Staatsanwaltschaft zugeteilten Ermittler erfuhren erst beim Öffnen von Kuverts, also ganz kurz vor den Hausdurchsuchungen, zu welcher Adresse sie fahren mussten”, hörte der eXXpress von einem Insider im Innenministerium.
Vermutlich wird die Meinungsforscherin bei den nächsten Einvernahmen ohnehin gestehen, wer sie gewarnt hat. Faktum ist, dass sich eine ÖVP-Managerin bereits eine Woche zuvor über Hausdurchsuchungen beklagt hat, die stattfinden würden.
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