"Nicht inklusiv genug": Britische Behörde streicht "Frau" aus Krebs-Infoblatt
Die britische nationale Gesundheitsbehörde (NHS) hat aus einer Broschüre zur Vorbeugung von Gebärmutterkrebs und anderen Krebsarten, die primär Frauen betreffen, das Wort “Frau” entfernt. Die Begründung: Dies könnte andere menstruierende Geschlechter diskriminieren.
In einem Infoblatt zu Gebärmutterhals- und Brustkrebs der britischen Gesundheitsbehörde ist das Wort “Frau” nicht mehr zu finden – und das, obwohl fast zu 100 Prozent weibliche Personen an diesen Krebsarten erkranken.
"Die beiden Organe, in denen Eier gespeichert sind"
In der ursprünglichen Fassung des Infoblatts hieß es: “Gebärmutterkrebs betrifft das weibliche Fortpflanzungsorgan. Er wird häufig bei Frauen, die die Menopause hinter sich haben, festgestellt.” In der neuen, “inklusiven” Fassung heißt es nun: „Die meisten Gebärmutterkrebse beginnen normalerweise in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), dies wird auch als Endometriumkrebs bezeichnet“. Der Hinweis auf die betroffene Gruppe ist nirgends mehr zu finden.
An einer anderen Stelle wird es besonders absurd: Vormals war über Eierstockkrebs zu lesen, dass dies eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen sei. Nun musste dieser Text einer verwirrenden Umschreibung weichen: Eierstockkrebs betreffe “die beiden Organe, in denen die Eier gespeichert sind, die für die Geburt von Babys benötigt werden.”
Genderkorrektheit kann "Gesundheit gefährden"
Experten aus dem Gesundheitsbereich kritisieren diese Veränderung stark. Gerade für Frauen, die der englischen Sprache nicht mächtig seien oder sie nur schlecht sprechen, sei das streichen des Begriffs sehr verwirrend. Die genderneutrale Sprache sei zwar “gut gemeint”, könne jedoch aufgrund der verwirrenden Beschreibung dazu führen, dass sich Patientinnen nicht mehr angesprochen fühlen – und in der Folge wichtige Kontrolltermine nicht wahrnehmen und so ihre Gesundheit gefährden könnten.
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