Noch zum Thema Dürre: Fünf Meter Schnee im Wonnemonat Mai auf der Zugspitze
Über die jüngsten Horror-Meldungen mancher Medien über Dürre und Wassermangel können die Mitarbeiter des Zugspitzhauses nur müde lächeln: Mitten im Mai kämpfen sie mit Schneepflug und Schaufeln gegen fünf Meter hohen Schnee.
Klimawandel auf der 2962 Meter hohen Zugspitze – aber in die Gegenrichtung. Dort im Norden Tirols und südwestlich des bayerischen Garmisch-Partenkirchen schneit es mitten im Mai wie verrückt, allein 60 Zentimeter in der Nacht auf Donnerstag. Tendenz anhaltend. Bis zu fünf Meter türmen sich die Massen inzwischen – höher als im gesamten Winter.
Früher hat sich die Stammbelegschaft des Zugspitzhauses um diese Zeit mit Lichtschutzfaktor 30 aufwärts eingeschmiert, jetzt kämpfen die Mitarbeiter tief vermummt gegen die Schneeberge. Mit Pflug, Schaufel und Fräse wird die Aussichtsterrasse freigelegt – bei Dauerfrost. Es herrscht im späten Frühjahr tiefster Winter im Wsettersteingebirge.
Lawinen-Warnung mitten im Mai
Völlig untypisch auch für den Mai: Lawinen-Warnungen. “Wir rechnen mit einigen spontanen Abgängen, die teilweise auch groß sein können”, sagt Patrick Nairz vom Tiroler Lawinenwarndienst. In den vergangenen Tagen seien bereits Lawinen abgegangen. “Jetzt wird es aufgrund der zunehmenden Zusatzbelastung durch den Neuschnee weiter der Fall sein”, befürchtet Nairz. Die Gefahr sei “erheblich”, vor allem auf den steilen Hängen oberhalb von 2500 Metern.
Bei der Zugspitzbahn hoffen sie auf eine Wetterberuhigung und weniger Niederschlag, denn ab 25. Mai will sie wieder täglich fahren. Wenn denn das Klima mitspielt.
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