Omikron für Kinder offensichtlich nicht gefährlicher
Wenn bei Kindern eine Covid-Infektion festgestellt wird, handelt es sich oft um eine Zufallsdiagnose. Seit Omikron die dominante Variante des Virus wurde, hat sich auch die Anzahl der infizierten Kinder in den Spitälern erhöht. Grund zur Beunruhigung sei das aber nicht.
Es wirkt auf den ersten Blick erschreckend: In den USA und in Deutschland hat sich mit Omikron die Anzahl der infizierten Kinder in den Spitälern erhöht. Konkrete Daten über schwere Verläufe unter Kindern gibt es aber noch nicht. Die Lage in den Kinderspitälern wirkt derzeit nicht beunruhigend: „Bis jetzt passiert auf unseren Stationen nichts, was eine erhöhte Alarmbereitschaft rechtfertigen würde“, sagt Christoph Aebi, Chefarzt der Infektiologie am Universitätskinderspital Bern. Zwar steige die Anzahl der Kinder mit einer Covid-19-Infektion in den Spitälern tatsächlich. „Doch das bedeutet nicht, dass diese Kinder aufgrund dieser Infektion behandelt werden“, sagt der Kinderarzt.
Kinder mit Covid werden sogar schneller heimgeschickt
Wie der eXXpress berichtete, würde die Hälfte aller Corona-Intensivpatienten nicht aufgrund der Infektion hospitalisiert. Bei Kindern verhält sich das genauso. Im Spital würden nämlich derzeit alle Kinder auf Covid-19 getestet. Also auch jene, die beispielsweise wegen eines Beinbruchs hospitalisiert wurden.
„Die Corona-Infektion haben die Kinder häufig eben nebenbei“, betont Aebi in der „NZZ“. Bei Säuglingen unter drei Monaten entließen die Ärzte die Kinder sogar schnell wieder, wenn es nur Corona sei und beispielsweise keine bakterielle Infektion der Lunge.
Keine schweren Verläufe beobachtet
Weil die Erwachsenen häufig geimpft sind, die Kinder aber nicht, wirkt der Anstieg der Fallzahlen bei den Kindern erhöht. Die Anzahl der hospitalisierten Kinder wächst aber proportional, wie es zu erwarten war. Und damit kann man feststellen, dass Omikron auch für Kinder nicht gefährlicher ist, als für die Erwachsenen. Zudem konnte man auch bei ihnen noch keine schwereren Verläufe beobachten.
Langzeitfolgen sind allerdings möglich
Freilich bleibt aber noch die Frage der Langzeitfolgen, wie Long Covid und MIS-C (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children), eine schwere entzündliche Reaktion, die vier bis acht Wochen nach einer Corona-Erkrankung auftritt. Sie kann Kinder und Jugendliche treffen, ist potenziell lebensbedrohlich und kann dauerhafte Schäden verursachen.
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