
ORF zeigt Pride-Parade in Hochglanz – finanziert durch Zwangsgebühren
Mitten in der Teuerung setzt der ORF auf ein opulentes Live-Event zur Vienna Pride 2025. SmartCams, Drohnenbilder, prominente Gäste und mehr als zweieinhalb Stunden Programm – finanziert durch Haushaltsabgabe und GIS.
Während ein Großteil der Bevölkerung mit steigenden Preisen kämpft, produziert der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein aufwendiges Pride-Spektakel. Die Vienna Pride 2025 wird nicht nur live auf ORF ON übertragen – auch ORF1 bringt eine Highlight-Sendung zur Parade. Im Zentrum: Livebilder vom Ring, kommentiert von Oliver Polzer und Dragqueen Grazia Patricia, moderiert von Fanny Stapf und Idan Hanin. Technisch aufgerüstet mit SmartCams, Drohnen und Musik von FM4.
Zunehmende Entgrenzung des öffentlich-rechtlichen Auftrags
Der Anspruch an den ORF war einst die neutrale Information der gesamten Bevölkerung. Doch mit Veranstaltungen wie der Vienna Pride wird dieser Auftrag zunehmend in Richtung politischer und gesellschaftlicher Inszenierung verschoben. Der Einsatz modernster Übertragungstechnik und eine Vielzahl prominenter Gäste – darunter Conchita Wurst und Influencerin Anna Strigl – zeigen, wie stark der Sender inzwischen auf Event-TV mit aktivistischer Note setzt.
Vollprogramm für die Szene – finanziert aus dem Pflichtbudget
Liveschaltungen nach Budapest, mehrköpfige Kamerateams, umfassende Moderation und ein unterhaltungsorientierter Pride-Mix: Der Umfang der Berichterstattung lässt Fragen zur Gewichtung innerhalb des Programmbudgets offen. Im Mittelpunkt stehen Unterhaltung und symbolische Politik – finanziert nicht durch freiwillige Beiträge, sondern über die verpflichtende Haushaltsabgabe.
Der ORF priorisiert – und sendet Signale
Mit der Übertragung der Vienna Pride 2025 in dieser Dimension sendet der ORF ein klares Signal – nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell. In Zeiten wachsender Kritik am Gebührenmodell und sinkendem Vertrauen in öffentlich-rechtliche Neutralität wirft derartige Programmgestaltung grundlegende Fragen zur Rolle des ORF im Jahr 2025 auf.
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