Panne beim Öffentlich-Rechtlichen: Moskau-Korrespondentin gerät ins Schleudern
Jeder kann mal einen schlechten Tag haben. Dass eine ORF-Korrespondentin aber so aus dem Konzept gerät, wie am Dienstag in der ZiB 1, kommt nicht alle Tage vor, noch dazu bei einem vergleichsweise einfachen und kurzen Text über die neuesten Spannungen zwischen Russland und dem Westen.
Viel hatte Miriam Beller an diesem Abend in der ZiB 1 nicht zu sagen. Doch als die sichtlich angespannte ORF-Journalistin, die seit Oktober 2021 Moskau-Korrespondentin ist, erst einmal ins Schleudern geriet, war es aus. Sie musste unentwegt nach unten blicken, auf ihre schriftlichen Unterlagen und war nicht mehr in der Lage, frei und eigenständig simple Sachverhalte zu erläutern. Man fragt sich, wie so etwas einer ORF-Journalistin passieren kann, bei einem doch recht einfachen und kurzen Text.
Die Spannungen mit Russland und die Ukraine sind das Thema. Schon beim Eingangsstatement wirkt die Korrespondentin steif, so als würde sie einen vorgefertigten Text heruntersagen. “Glücklich war Putin mit der Osterweiterung noch nie, neu ist die Vehemenz und die Dringlichkeit, mit der Russland versucht, die weitere Annäherung der Ukraine an die Nato zu verhindern.”
Die ORF-Journalistin klammert sich an ihre Notizen
Gut. Auf die Frage, ob die Militärübungen von Russland und Belarus die Spannungen mit dem Westen verschärfen werden, gerät Beller ins Schleudern, aber ordentlich. Grundsätzlich seien gemeinsame Militärübungen nicht außergewöhnlich, das sei nur der Zeitpunkt “inmitten der Konflikts mit dem Westen und – Verzeihung”. Nun muss die Korrespondentin das erste Mal nach unten schauen, auf ein Papier, das sie vorbereitet hat. Es sollte nicht das letzte Mal sein. Mehrmals sieht der Zuschauer anstelle ihres Gesichts ihren vorgebeugten Kopf, nach unten, wie ein Schüler, der gerade bei seinem Referat aus dem Konzept geraten ist. Wie bitte das?
“Russland beteuert zwar, dass man immer an einer diplomatischen Lösung des Konflikts interessiert sei, aber – “, schon wieder unterbricht sie. Bei jedem neuen Gedanken, den die Moderatorin formuliert, muss sie neuerlich auf ihre Mitschriften blicken.
Eine Eskalation sei jederzeit möglich, erfahren wir, “selbst wenn es nur ein Missgeschick oder” – jetzt ist sie schon wieder aus dem Konzept und muss hinunterblicken – “ein menschlicher Fehler ist”.
Menschlicher Fehler – das ist das Stichwort. Hier endet die Zuschaltung aus Moskau. Sie war nicht lang, sie war nicht kompliziert, doch am Ende hat die aus dem Konzept gebrachte Moderatorin mehr abgelenkt, als der Inhalt ihres Berichts.
Kommentare