
Papst Leo XIV. erbt Milliarden-Loch: War Franziskus der Magnus Brunner von Rom?
Zwei Milliarden Euro fehlen dem Vatikan. Franziskus hinterlässt ein dickes Finanzloch. Jetzt muss Leo XIV. sanieren, was sein Vorgänger verbockt hat – ähnlich wie Finanzminister Markus Marterbauer nach Magnus Brunner.

Wenn Regierende schlecht wirtschaften, müssen es meist die Nachfolger ausbaden. Wir kennen das aus Wien. Auch Österreich steckt derzeit in Finanznöten – geerbt von Ex-Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), der sich mittlerweile als EU-Migrationskommissar nach Brüssel verabschiedet hat. Ganz ähnlich steht es um den Vatikan. Auch Papst Franziskus hinterließ seinem Nachfolger ein schweres Erbe. Anders als Brunner war er aber immerhin ehrlich – und warnte schon früh vor dem Finanzabgrund.
Schon Anfang Mai, in den Tagen vor dem Konklave, war das Milliardenloch Thema bei den Kardinalsversammlungen. Franziskus hatte in seinem letzten Amtsjahr mehrfach auf das dramatische Defizit hingewiesen. Im September 2024 rief er die Kardinäle in einem Brandbrief zu Sparsamkeit und neuen Finanzierungsideen auf. Noch aus der Gemelli-Klinik ordnete er am 26. Februar die Gründung einer neuen Fundraising-Kommission an.

Seit zwei Jahren kein ordentliches Budget
Der Vatikan hat seit mehr als zwei Jahren kein ordentliches Budget mehr veröffentlicht. Anders als andere Staaten hat der Vatikan seit dem 20. Jahrhundert keinen Zugang mehr zum internationalen Kapitalmarkt, um sich dort über Staatsanleihen zu finanzieren.
Die Vatikanbank IOR hat in den vergangenen Jahren stets eine niedrige zweistellige Millionensumme als Dividende an den Heiligen Stuhl abgeführt. Das Institut gilt derzeit als solide, erwirtschaftet aber nicht genug, um die hohen Gehaltskosten und die Pensionskassen für die knapp 5.000 Vatikangestellten zu decken. Außerdem vergibt sie keine Kredite.

Höhere Spendenfreude mit Leo XIV.?
Unklar ist, wie sich die Wahl eines US-Amerikaners zum Papst auf die Spendenbereitschaft der Katholiken in seiner Heimat auswirken wird. Unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gehörten katholische Diözesen und Laien-Vereinigungen wie die “Knights of Columbus” zu den wichtigsten Finanziers des Vatikans. Unter Franziskus gingen die Beiträge aus den USA spürbar zurück.
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