Paradeiser mit dem Hauch des Todes: Wien erlaubt Grab-Ernte
Einfach mal seine Ruhe haben und sich vom hektischen Alltag verabschieden. Kaum ein Ort ist dafür besser geeignet als ein Grab. Besonders genießen kann man das freilich, wenn man noch am Leben ist. Auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf darf auf aufgelassenen letzten Ruhestätten Gemüse gezüchtet und geerntet werden.
Aufgelassene Gräber sind eigentlich der Inbegriff der Trostlosigkeit. Aber das muss nicht so sein. Glück ist, wenn der Friedhofsverwalter gelernter Gärtner ist. So wie Walter Pois. 20 ehemalige letzte Ruhestätten werden bei ihm in Matzleinsdorf nun mit Paradeisern, Zucchinis oder gar Erdbeeren bepflanzt.
Gemüse schlägt keine Wurzeln bei den Toten
Für die Mitarbeiter des Friedhofs hat das einen angenehmen Nebeneffekt: Sie freuen sich über eine zusätzliche Jause. In “Wien Heute” erzählt Pois, dass es keinen unangenehmen Nebengeschmack gibt. Die Verstorbenen liegen nämlich so tief, dass die Wurzeln der Pflanzen nicht mit ihnen in Berührung kommen.
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