Peinlich! Klimakleber im Kurzstrecken-Flug auf frischer Tat ertappt
Still und heimlich wollte Max Voegtli nach Paris fliegen. Doch ein Passagier erkannte den Klimakleber. Nun wird ihm Scheinheiligkeit vorgeworfen: „Er predigt Wasser und trinkt Wein“, sagen seine Kritiker. Der bekannte Schweizer Aktivist flog nämlich Kurzstrecke – trotz bestehender Zugverbindung.
Max Voegtli ist hauptberuflicher Klima-Chaot in der Schweiz und arbeitet für die Klimaorganisation „Renovate Switzerland“. Im April blockierte er den Gotthardtunnel und diskutierte zuletzt in Talkshows die Ziele und Aktionen der Klimakleber. Heute erkannte ihn ein Flugreisender im Kurzstrecken-Flug nach Paris: „Ich bin heute von Zürich nach Paris geflogen. Und wen treffe ich dort? Max Voegtli von Renovate. Als Klima-Kleber geht das gar nicht“, sagt der Passagier gegenüber „Blick“. Schließlich gibt es auch eine direkte Zugverbindung nach Paris.
„Ich bin jetzt einmal geflogen"
Max Voegtli flog von Paris weiter nach Mexiko und äußerte sich in einer Videobotschaft zu dem Vorfall. „Ich bin jetzt einmal geflogen – aber ja, es ist mir klar, was ich für Privilegien habe“, beginnt er. Der Klimakleber und seine Begleitung bleiben zweieinhalb Monate in Mexiko und wollen dort nur mit öffenntlichen Verkehrsmitteln reisen.
Für die Flugreise habe er sich als Privatperson im vollen Wissen um die Luftverschmutzung entschieden, sagte er gegenüber ZüriToday: „Darum fliege ich auch so wenig wie möglich, und achte darauf, dass ich so vernünftig wie möglich lebe. Es ist nicht so, dass ich jede Woche nach London fliege. Ich kämpfe für das Klima und für ein Handeln der Regierung.“ Voegtli sieht die Medien in der Verantwortung den Klimawandel stärker zu thematisieren. „Das heißt nicht, irgendwelche Privatpersonen am Flughafen zu fotografieren, sondern die Landesregierung aufzufordern, klare Maßnahmen zu formulieren, damit diese den Klimanotfall ausruft.“
„Das sind Privatpersonen. Ich kann nicht für andere sprechen."
Klima-Pressesprecherin Cécile Bessire erklärte auf Anfrage gegenüber „Blick“: „Ich finde es unverständlich, dass und Bürger unsere Aktivisten verfolgen und fotografieren. Das sind Privatpersonen.“ Die privaten Aktionen der Aktivisten lägen in ihrem eigenen Ermessen. „Ich fliege nicht und habe das auch in Zukunft nicht vor. Ich kann nicht für andere sprechen“, sagte Bessire und wunderte sich: „Warum werden Menschen, die sich für das Klima einsetzen, zur Rechenschaft gezogen und nicht Politikerinnen und Politiker, die die Öl-, Gas- und Kohl-Lobby unterstützen?“
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