Ein guter Lauf sieht anders aus. Jetzt unterlief der nicht gerade erfolgsverwöhnten Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auch noch ein Lapsus, über den sicher an höherer Stelle noch zu reden ein wird. Auf Weisung der WKStA wurde eine Razzia ausgerechnet im Haus von Kärntens oberster Polizistin durchgeführt – wie zuerst der “Kurier” berichtete. Es wurden sogar das Handy und der Laptop der Landespolizeidirektorin sichergestellt. Und das alles wegen einer peinlichen Verwechslung. Diese soll den Ermittlern allerdings längst bekannt gewesen sein, als sie zu Kohlweiß ausrückten.

Die Verwechslung entstand  in der italienischen Stadt Neapel: Dort stießen Ermittler bei Geldwäsche-Ermittlungen auf eine Litauerin (38), die enge Kontakte zu einem Mafia-Clan haben soll. Die Zeugin, die in Klagenfurt gemeldet ist, erwähnte in ihrer Einvernahme einen „Polizeichef“ in Klagenfurt.

Zeugin schloss Kohlweiß sogar dezidiert aus

Bei ihren Nachforschungen stoßen die Ermittler nicht auf  den „Polizeichef“, sondern auf Michaela Kohlweiß. Als die Litauerin damit konfrontiert wird, sagt sie aus, dass sie Kohlweiß nicht kenne. Dafür nennt sie den Namen ihres „Polizeichefs“, ein Polizist (43) in Klagenfurt. An dessen Wohnadresse war die Zeugin auch gemeldet.

Obwohl die Litauerin Kohlweiß als Mitwisserin ausschließt, schicken die italienischen Ermittler sieben Hausdurchsuchungsbefehle nach Österreich. Der Fall landet schließlich bei der WKStA und die lässt die Hausdurchsuchungen ausführen – wie die “Kleine Zeitung” berichtete.