Polizei löst 35 Jahre alten Fall um Serie an Frauenmorden und Vergewaltigungen
Ganze 35 Jahre nach dem Beginn einer Serie an schrecklichen Gewalttaten an Frauen hat die Pariser Polizei nun offenbar den Schuldigen überführt – und es ist einer der ihren: Der 59-jährige Ex-Gendarm war zu einer DNA-Probe geladen worden, doch er erschien nicht sondern beging Selbstmord. Ein schriftliches Geständnis löste alle Zweifel an der Schuld des “pockennarbigen Mörders” in Luft auf.
Vor 35 startete eine Serie von Morden und Vergewaltigungen, die ganz Frankreich in Atem hielt und deren Spuren lange Jahre im Sand verliefen. Nun kam es zu einem Durchbruch bei den Ermittlungen: Fahndern gelang es, einen ehemaligen Pariser Polizisten als mutmaßlichen Täter zu überführen – doch dieser entzog sich vorzeitig seiner gerechten Strafe: Nach einer Vorladung zum Verhör habe sich der 59 Jahre alte Ex-Beamte am Mittwochabend in der Nähe von Montpellier das Leben genommen, berichtete die Zeitung “Le Parisien”. Zurückgelassen habe er ein Schreiben, in dem er gestanden habe, der seit Jahren gesuchte Mörder und Vergewaltiger zu sein. Seit 1997 habe er aber keine neuen Verbrechen begangen. Der Fall scheint gelöst, dennoch soll nun eine DNA-Probe letzte Gewissheit geben.
Un ex-gendarme soupçonné d'être "le tueur au visage grêlé" se suicide alors qu'il était convoqué par la police pour un prélèvement ADNhttps://t.co/yVZmdplpb7 pic.twitter.com/acN0WTYkx8
— franceinfo (@franceinfo) September 30, 2021
Jahrelang wurde nach dem Serientäter unter dem Namen “Furchengesicht” – “Le Grêlé” gefahndet, da Zeugenberichte immer wieder von einem Mann mit unreiner, pockiger Haut sprachen. Im Laufe der Jahre soll das “Furchengesicht” insgesamt vier Morde und sechs Vergewaltigungen begangen haben, sein erstes Opfer fand er im Jahr 1986 in einem erst 11 Jahre alten Mädchen, das er in einemTiefgeschoss eines Pariser Wohngebäudes vergewaltigte und ermordete. 1987 folgte ein Doppelmord an einem Paar in Paris, der Mord an einer 19-jährigen Frau im Pariser Umland 1994 wird ihm ebenfalls zugerechnet. In den gleichen Zeitraum fallen die Vergewaltigungen.
Während ihrer jahrelangen Fahndung stützten sich die Ermittler laut “Le Parisien” auf ein unvollständiges DNA-Profil des Täters, Hinweise auf sein Auto sowie den Umstand, dass er einen Polizeiausweis verwendet haben soll. Damit rückte der Mann mit einigen anderen ehemals im Großraum Paris beschäftigten Polizisten in den Fokus der Ermittlungen.
Täter richtete sich selbst
Wie”franceinfo” berichtet, war der 59-jährige Gendarm jüngst von der Pariser Kriminalpolizei zur Abgabe einer DNA-Probe vorgeladen worden. Weil seine Familie seit drei Tagen nichts von ihm gehört hatte, erstattete sie Anzeige bei der Polizei. Daraufhin fand man den Ex-Polizisten tot in einer von ihm gemieteten Wohnung auf.
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