Premium Talk: Herausgeberin Eva Schütz im Gespräch mit Ministerin Elisabeth Köstinger
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) spricht mit eXXpress-Herausgeberin Eva Schütz über die Aussichten für den diesjährigen Tourismus, die erfolgreiche Teststrategie in Österreich, die unverständlichen Corona-Verschärfungen in Wien und Österreichs neues Image als „Kulinarik-Destination“.
Keine Sorge vor steigenden Corona-Zahlen trotz gelockerten Corona-Regeln hat Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) im Premium Talk mit eXXpress-Herausgeberin Eva Schütz, vor allem dank Österreichs erfolgreicher Teststrategie. Höchst optimistisch blickt sie auch dem diesjährigen Tourismus entgegen. Die Ferienhotellerie dürfte sogar noch erfolgreicher verlaufen als im Jahr 2019. Doch es gibt noch Herausforderungen, wie den Städtetourismus, mehr regionale Wertschätzung und die umstrittene Verschärfung der Corona-Regeln in Wien, und auf all das kommt Köstinger um 20:15 Uhr auch zu sprechen.
„Sind durch die dritte Welle besser gekommen als andere“
Dass die Lockerungsmaßnahmen zu weit gehen und Österreich zurückrudern wird müssen wie zunächst Israel, glaubt Köstinger nicht: „Wir sind durch die dritte Welle schon besser gekommen als andere Länder. Das Grund ist das breite Testangebot. Fast kein EU-Land stellt so viele Tests gratis zur Verfügung.“ Deshalb seien auch sechs Bundesländer ohne harten Lockdown durch die letzte Welle gekommen, deshalb konnten auch ab 19. Mai alle Branchen öffnen. „Die Zahlen sind weiterhin kontinuierlich nach unten gegangen.“ Neben dem hohen Testangebot, mit dem sich Österreich von anderen Ländern abhebt, habe sich auch die 3-G-Regel bewährt.
Klar ist: Langfristig brauche es viele Impfwillige um die Pandemie zu besiegen. „Das ist unsere einzige Chance, auch um die Virusmutationen in Zaum zu halten. Ohne Impfung wird es nicht funktionieren.“
Verschärfungen in Wien nicht nachvollziehbar
Nicht nachvollziehen kann die Tourismusministerin die kurzfristig angekündigten Verschärfungen in Wien wie eine Testpflicht für Kinder ab 6 und die Registrierungspflicht in Restaurants. Köstinger verwies auf die Epidemiologin Eva Schernhammer, der zufolge vor allem eines wichtig sei: die 3-G-Regel wirklich ernst zu nehmen. Eine Konsequenz sei: Um Freizeiteinrichtungen wie Freibäder aufzusuchen gehen die Wiener nach Niederösterreich, um sich das Testen zu ersparen.
Optimistisch ist Köstinger mit Blick auf die Ferienhotellerie, hier dürfte Österreich das Jahr 2019 sogar noch übertreffen. Schwierig ist hingegen die Lage der Stadthotellerie, da ja Messen und Kongresse abgesagt werden. Um den Unternehmen zu helfen, wurde ein Veranstalterschutzschirm geschaffen. Da die schwer gebeutelte Veranstalterbranche keine Planungssicherheit hat, übernimmt der Schutzschirm die nicht stornierbaren Kosten bei Absagen.
Österreich zu „der“ Kulinarik-Destination machen
Ein Thema, das Köstinger noch am Herzen liegt, ist die Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Produkten. Die Information, wo der Rohstoff herstammt, solle Transparenz schaffen und zu mehr regionaler Wertschöpfung führen.
Elisabeth Köstinger gibt auch im Gespräch mehr Einblick in ihre Vision: Österreich soll zu „der“ Kulinarik-Destination in Europa werden und so auch im Tourismus beworben werden.
Auch die scharfen Angriffe, denen die ÖVP und Bundeskanzler Sebastian Kurz in den vergangenen Monaten ausgesetzt waren, sind ein Gesprächsthema.
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