Corona-Krisenstab: – Regierung wusste bereits 2021: "Viruslast bei Geimpften genauso hoch wie bei Ungeimpften“
Im zweiten Corona-Winter schloss man Ungeimpfte aus weiten Teilen des gesellschaftlichen Lebens aus, behauptete, sie würden das Coronavirus in größerem Maße verteilen als Geimpfte. Nun kommt heraus: Bereits im August 2021 wusste die Regierung, dass symptomatische Infektionen und Viruslast bei Geimpften und Ungeimpften gleich ausfallen.
Schilder auf Weihnachtsmärkten, die es untersagten, Essen an Ungeimpfte weiterzugeben, Verbot von Restaurant- und Theaterbesuchen: Die Erinnerung an das, was im zweiten Corona-Winter in Deutschland an Tabubrüchen geschah, ist teilweise nur schwer zu ertragen. Wenig später, im April 2022, debattierte man im Bundestag sogar über eine Impfpflicht – also darüber, Menschen, die sich nicht gegen Covid impfen lassen wollten, gegen ihren Willen zur Spritze zu zwingen.
Auch hier ein wesentliches Argument: Der Fremdschutz, den Impfungen gegen Covid angeblich verschaffen würden. Und das, obwohl bereits damals bekannt war, dass Geimpfte das Virus ebenso weitergeben können wie Ungeimpfte.
Kein Schutz vor Weitergabe
Nun offenbaren kürzlich veröffentlichte Protokolle des Corona-Krisenstabs von Innen- und Gesundheitsministerium: Schon im August 2021 wusste die Regierung, dass die Corona-Impfung nicht vor eine Weitergabe des Virus schützt.
Unter dem Tagesordnungspunkt “Verschiedenes”/”Infektiösität von Geimpften” heißt es dort: “BMAS und BMVg verweisen auf die Studie ‘Impact of Delta on viral burden and vaccine effectiveness against new SARS-CoV-2 infections in the UK’ der Universität Oxford, wonach sowohl symptomatische Infektionen als auf die Viruslast bei Geimpften genauso hoch sei wie bei Ungeimpften”.
Besagte Studie kommt zu dem Schluss, dass der kurzzeitige Fremdschutz, den manche anderen Untersuchungen den Covid-Impfungen attestiert hatten, sehr schnell verfliegt, sobald sich eine neue Variante durchsetzt – was bei einem schnell mutierenden Virus wie Sars-CoV2 sehr häufig der Fall ist.
Nichtsdestotrotz wurden schon wenig später, im September 2021 in vielen Bereichen 3G-Regelungen eingeführt, denen zufolge sich Geimpfte nicht testen lassen mussten. Gut möglich also, dass gerade geimpfte Menschen zu jener Zeit das Virus besonders intensiv weiterverbreiteten.
Auf eine Anfrage, wie man sich diese fatale Diskrepanz aus heutiger Sicht erkläre, antworteten weder Gesundheitsministerium noch Bundesregierung bis zur Veröffentlichung dieses Artikels. Eine Sprecherin des RKI teilte hingegen mit: “Das RKI kommentiert generell keine Maßnahmen der Politik oder einzelne Studien”.
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