Psychiaterin Kastner über Fall Teichtmeister: „Reale Kinder, die irgendwer missbraucht“
58.000 Bilder von sexuell missbrauchten Kindern wurden bei TV-Kommissar Florian Teichtmeister (43) gefunden. Schockierend sind auch die zahlreichen Beschwichtigungsversuche. “Nur ein digitales Verbrechen” und “er hat sie ja nur angesehen, nicht angefasst”, heißt es etwa. Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner stellt klar: “Das Ansehen von Kinderpornos ist Missbrauch”.
Seit öffentlich bekannt wurde, dass der beliebte TV-, Theater- und Kino-Schauspieler sich wegen des Besitzes von Bildern missbrauchter Kinder schuldig bekennen wird, sorgen immer neue Details für Entsetzten. Während es eigentlich nun um die Aufarbeitung des großen Schweigens und des Wegesehens geht, versuchen nicht nur Teichtmeisters Anwälte, sondern auch manche Journalisten, die “Hintergründe” zu beleuchten, um so “Verständnis” für den Täter zu schaffen. In einem Interview mit der “Kleinen Zeitung” meldet sich nun die renommierte Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner (60) zu Wort. Sie lässt das Argument, Teichtmeister hätte ja “nur” Bilder angesehen und gesammelt, nicht gelten.
Kastner: "Mittelbar missbrauche ich das Kind"
Missbrauchsdarstellungen könne man sich leicht schönreden, weil kein direkter Kontakt stattfindet, so Kastern im Interview. Die Psychiaterin und Buchautorin, zu deren bekanntesten Fällen auch jener von Josef F. zählt, fährt fort: “Aber jedem durchschnittlich intelligenten Menschen ist natürlich klar, dass da ein reales Kind abgebildet wird, das irgendwer missbraucht. Mittelbar missbrauche ich also sehr wohl selbst das Kind”.
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