Rätsel gelöst: Deshalb platzte das Riesenaquarium in Berlin
Rätsel gelöst: Das Riesenaquarium Aquadom in Berlin ist mutmaßlich durch das Versagen einer Klebenaht sowie durch Fehler bei einer Sanierung des Wasserbeckens geplatzt.
Ingenieur Christian Bonten zufolge gibt es drei Schadenshypothesen für das Unglück Ende 2022. Allerdings: “Wir haben keine eindeutigen Belege für die verschiedenen Schadenshypothesen”, sagte Bonten am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung seines Gutachtens.
Das 16 Meter hohe Aquarium Aquadom mit 1500 Fischen, das in einer Hotellobby nahe dem Alexanderplatz stand, war am 16. Dezember in den frühen Morgenstunden geplatzt. Daraufhin ergossen sich eine Million Liter Wasser aus dem zerstörten Acrylglas-Zylinder unter anderem in das Hotel und auf die Straße. Zwei Menschen wurden leicht verletzt.
The AquaDom in Berlin, a 25 m tall cylindrical acrylic glass aquarium with built-in transparent elevator containining 1 million liters of water and over 1,500 fish of 50 species, has burst flooding the nearby streets.
— Massimo (@Rainmaker1973) December 17, 2022
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Platze Aquarium durch Versagen von Klebenaht?
Warum genau das 16 Meter hohe Aquarium vergangenen Dezember in einer Hotellobby in der Berliner Innenstadt platzte, könne daher nicht endgültig geklärt werden. Eine der Hypothesen sei das Versagen einer Klebenaht. Das sind die Stellen, an denen die einzelnen Teile des Aquariums während des Baus zusammengesetzt wurden. Ein weiterer möglicher Grund: Es könne sein, dass das Wasserbecken bei einer Sanierung im Jahr 2020 durch eine Kerbe beschädigt worden sei. Dadurch hätten sich Risse bilden können.
Becken wurde bei Sanierung komplett entleert
Im Zuge der Sanierung wurde das Becken vollständig entleert und möglicherweise zu spät wieder mit Wasser befüllt – das ist die dritte Hypothese: “Die Wand wurde im Übermaße ausgetrocknet”, erklärte Bonten. Dadurch könnten Spannungen im Acrylglas entstanden sein, die Risse verursachen oder begünstigen können. “Aus meiner Sicht ist das nicht fachmännisch gemacht worden”, sagte der Ingenieur. Der Gebäudeeigentümer hatte das Gutachten in Auftrag gegeben.
Gemeinsam mit einem weiteren Ingenieur hatte der Kunststoffexperte die mehr als 700 Bruchstücke in einer Lagerhalle in Brandenburg akribisch untersucht. Eine absichtliche Beschädigung des Wasserbeckens wurde bereits im August ausgeschlossen. Die Versicherung komme für den Schaden auf, sagte der Sprecher des Gebäudeeigentümers, Fabian Hellbusch. Der Gebäudeschaden liege mindestens in einem hohen zweistelligen Millionenbereich.
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