Rassismus-Vorwurf in Tirol: Schwarz bemalte Faschingsgruppe sei „menschenverachtend“
Schwarz bemalte Männer einer Faschingsgruppe haben die Meldestelle Antirassismus-Arbeit Tirol (ARA) auf den Plan gerufen. Der Bemalung nicht genug, haben sich die Männer auch noch mit Ketten aneinander gebunden und waren somit als Sklaven „verkleidet“. Das sei „menschenverachtend“.
Sie bemalten ihre Körper schwarz, trugen kurze, braune Hosen, ketteten sich aneinander und zogen beim Thaurer Faschingsumzug rund um ein künstliches Kamel und trommelnde Männern durch die Straße. Zu viel für anti-rassistische Beobachter. Jemand nahm den Umzug vom „Unsinnigen Donnerstag“ auf und schickte das Video zur Meldestelle Antirassismus-Arbeit Tirol (ARA).
Dort zeigte man sich schockiert und erklärte, dass das nichts mit Fasching zu tun hätte. Vielmehr sei es eine „erniedrigende und herablassende Haltung der Kostümierten gegenüber als anders wahrgenommenen Menschen.“
"Lassen uns von Außenstehenden keine Fesseln auferlegen"
Ein Vorwurf, den man beim Veranstalter des Faschingsumzuges so nicht gelten lassen möchte. Dort kann man die Kritik nicht nachvollziehen. Gegenüber dem ORF Tirol sagten die Thaurer Muller dazu, dass die Gruppe rund um das Kamel eine lange Tradition hätte. Der Vereinsvorstand wies den Vorwurf von Rassismus zurück und erklärte: „In unserem Menschenverständnis gibt es den Begriff des Rassismus nicht, da wir von einem einheitlichen Menschenbegriff ausgehen.“
Zum Vorwurf von Blackfacing verwies er darauf, dass das schwarz Anmalen auch im Militärwesen eine lange Tradition hätte. Auch die Gewalt sei „leider Teil des Menschseins“, wie viele Filme, das Fernsehen, die Kultur und auch die Politik beweisen. Diktierte Einschränkungen möchte man sich jedenfalls nicht gefallen lassen. „Keinesfalls werden wir uns aber von Außenstehenden Fesseln auferlegen lassen“, so der Verein Thaurer Muller.
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