Reinhold Messner, sein Gipfel-Drama: Jetzt spricht sein bester Bergkamerad
Hans Kammerlander (66), selbst eine Bergsteigerlegende, nimmt im Image-Drama um die Gipfel-Besteigung eines Achttausenders jetzt den vom Sockel gestürzten Reinhold Messner (79) in Schutz: “Jeder der sich auskennt, weiß, dass er immer der Erste bleiben wird.”
Reinhold Messner, der am 8. Oktober in der Wiener Stadthalle einen Vortrag über seinen “Schicksalsberg”, den Nanga Parbat, halten wird, wurde sein Weltrekord aberkannt. Laut Guinness-Buch der Rekorde ist die Bergsteigerlegende aus Südtirol nicht mehr der erste Mensch, der alle 14 Achttausender der Erde ohne Sauerstoff bestiegen hat.
Wie der eXXpress berichtete, soll er am 24. April 1985 den zehnthöchsten Gipfel der Welt, den 8091 Meter hohen Annapurna in Nepal, nicht ganz erreicht haben. Im Irrglauben, am höchsten Punkt zu stehen, sollen Messner und seine Bergkameraden aus Versehen 65 Meter, was zwei Höhenmetern entsprach, zu früh umgekehrt sein.
Hans Kammerlander war damals dabei: Der Südtiroler, ehemals Weltrekordler für die schnellste Besteigung des Mount Everest, hat selbst zwölf der höchsten Gipfel erreicht, sechs davon gemeinsam mit Messner. Auch wenn zwischen den beiden Alpinstars auch immer eine gewisse Konkurrenz herrschte, sie gelten als beste Bergkameraden.
Kammerlander: "Der Berg war fertig. Punkt."
Kammerlander hat sich nun in den Streit um die Abererkennung eingeschaltet, nimmt Messner gegen die Angriffe in Schutz: “Jeder, der sich auskennt, weiß, dass Messner immer der Erste bleiben wird”, sagt er. Die Diskussion um die Besteigung des Annapurna sei nichts als Erbsenzählerei: “Der Berg war fertig. Punkt.” “Im Guinness-Buch der Rekorde steht wohl auch, wer am weitesten pinkelt. Da muss man nicht unbedingt dabei sein”, so Kammerlander weiter.
Egal, wie man zu Reinold Messner stehe, ob man sein Freund oder Kritiker sei: “Niemand, der auch nur a bisserl was vom Bergsteigen versteht, wird ihm das aberkennen, was er geschafft hat.”
Den deutschen Berg-Chronisten, dessen Messungen zur Aberkennung vieler Berg-Rekorde geführt hatten, nennt Kammerlander einen “reinen Wichtigtuer”.
Kommentare