Rekord-Ansturm auf PCR-Tests: Allein 382.510 am Dienstag in Wien
Die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz sowie die Test-Pflicht für frisch Geimpfte hat die Nachfrage nach PCR-Tests sprunghaft ansteigen lassen. Laut Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker sei es trotzdem möglich, alle Ergebnisse binnen 24 Stunden zu erhalten. Dem widersprechen aber Erfahrungsberichte: Weil ihr Test-Ergebnis nicht kommt, darf eine Wienerin (26) nicht ihre sterbende Mutter im Spital besuchen.
Wie der Sprecher von Gesundheitstsadtrat Peter Hacker jetzt behauptet, gäbe es derzeit keine Probleme mit verspäteteten Test-Ergebnissen in der Bundeshauptstadt. “Wir halten derzeit bei durchschnittlich 17 Stunden zwischen Probeentnahme und Befund”, sagte er jetzt. Am Dienstag gab es in Wien einen Rekordwert mit 382.510 PCR-Tests und es seien sich dennoch die versprochenen 24 Stunden locker ausgegangen.
Dem widerspricht jetzt die Erfahrung, die eine Wienerin (26) machen musste: Sie will ihre sterbende Mutter im Spital besuchen und kann nicht, weil sie seit der vergangenen Woche kein Ergebnis ihrer Gurgeltests mehr erhalten hat.
Wienerin darf ihre schwer kranke Mutter nicht im Spital besuchen
“Ich habe einen Test gemacht und das Ergebnis ist einfach nicht angekommen. Meine Mutter hat Krebs. Sie hat Metasthasen im ganzen Körper und liegt im Sterben. Jeder Tag könnte ihr letzter sein und ich kann sie jetzt nicht besuchen”, ist sie gegenüber “heute.at” verzweifelt. Auch der eXXpress hat bereits über Beschwerden von Wienern berichtet, die derzeit unverhältnismäßig lang auf ihre Test-Ergebnisse warten müssen.
Kärntner Apotheken erwägen Ausstieg aus Gurgeltest-Aktion
Kärntens Apotheken, in denen derzeit PCR-Gurgeltests ausgegeben werden, erwägen, aus der Aktion auszusteigen. In den vergangenen Tagen hatte es wegen des Ansturms auf die Tests immer wieder Engpässe gegeben – eine neue Lieferung wurde für den morgigen Donnerstag angekündigt. Wie Paul Hauser, der Präsident der Kärntner Apothekerkammer, am Mittwoch in einem Interview mit dem ORF Kärnten sagte, denke man daran, aus der Aktion auszusteigen, wenn sich die Lage nicht bessert.
In Sparmärkten und Apotheken in Kärnten – insgesamt sind es 203 Stellen – kann man seit vergangener Woche die Gurgeltests beziehen und auch wieder abgeben. Angekündigt war, dass pro Woche 100.000 bis 150.000 Tests geliefert und auch ausgewertet werden können. Waren es vergangene Woche noch 200.000 Tests, die abgeholt wurden, so wurden diese Woche noch keine 100.000 Tests ausgeliefert, bestätigte Gerd Kurath vom Landespressedienst auf APA-Anfrage. Hinzu kommen Verzögerungen bei der Auswertung: Tagelanges Warten auf ein Ergebnis ist derzeit keine Seltenheit.
Wie Kurath erklärte, seien neben Kärnten auch Vorarlberg, die Steiermark und das Burgenland von den Verzögerungen bei den Gurgeltests betroffen. Für Freitag ist ein Krisengipfel mit dem zuständigen Konsortium geplant. “Als Land Kärnten können wir uns für die Verzögerungen nur entschuldigen. Wir sind davon ausgegangen, dass das so funktioniert wie angekündigt”, sagte Kurath. (APA/red)
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