Rekord-Infektionen erwartet: Virologe erklärt, warum das kein Grund zur Sorge ist
Die Experten des Covid-Prognosekonsortiums rechnen in ihrer aktuellen Einschätzung mit einem weiteren Anstieg der täglichen Neuinfektionen auf möglicherweise sogar über 40.000 in der kommenden Woche. Der Virologe Klaus Stöhr weiß, warum das kein Grund zur Beunruhigung ist.
Der Grund: Das Virus verhalte sich im Moment exakt so, wie es die Experten erwartet haben. Es verbreitet sich sehr schnell und ist weniger tödlich. Die wichtigsten Parameter für die politischen Entscheidungen sind daher nicht die Infektionszahlen, sondern die Belegung der Intensivstationen und die Hospitalisierungsrate, betont der Epidemiologe Klaus Stöhr im Intreview mit RTL.
Er sieht nicht nur bei den Kontaktbeschränkungen Spielraum für Lockerungen: “Einige der Maßnahmen sind ja von Anfang an schon als wenig effizient eingeschätzt worden: 2G+ im Einzelhandel, 2G+ in Restaurants, die Kontakte zu verfolgen aus den Gesundheitsämtern hat sich nun schon längst überholt, die Quarantäneregeln muss man überdenken … das sind alles Dinge, die muss man jetzt sich anschauen.”
Covid-Prognose: Über 40.000 Neuinfektionen in kommender Woche möglich
Bei den Spitalszahlen wird sich die Fallhäufung bemerkbar machen, zeigt die auf 14-Tage angelegte Covid-Prognose: Am 1. Februar sollen demnach über 1500 Covid-Patientinnen und -Patienten in Spitalsbehandlung sein – so viele, wie zuletzt Mitte Dezember. Am gestrigen Dienstag waren es noch knapp über 1000 Hospitalisierte. Wie bei der Omikron-Variante erwartet, wird indessen die Belastung der Intensivbetten relativ schwächer ausfallen, hier werden zum 1. Februar 245 Patienten erwartet, gestern Dienstag waren es noch mit 197 knapp unter 200.
Für den 26. Jänner wird zudem eine Sieben-Tages-Inzidenz im Bereich von 2100 bis 3400 Fällen je 100.000 Einwohnern (bei 68-Prozent-Konfindenzintervall) erwartet. Als Mittelwert wird eine Schätzung von 2600 angegeben. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,5 Prozent wäre sogar eine Sieben-Tages-Inzidenz von über 4500, aber auch von unter 1500 möglich.
Wien überholt Salzburg
Salzburg und Tirol, die laut AGES-Dashboard aktuell eine Sieben-Tage-Inzidenz von 2344 bzw. 2406 aufweisen und damit weit über dem Österreichdurchschnitt von 1439 liegen, dürften am Ende des Prognosezeitraum dann weiter vorne liegen, jedoch wird dann Wien den zweiten Platz halten. Bei rund 4100 sollte die Inzidenz dann in Tirol liegen, Wien einen Mittelwert von 3570 aufweisen und Salzburg mit etwa 3300 knapp dahinter liegen. Der Österreichschnitt wird dann bei rund 2.570 erwartet.
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