Riesenstreit um LGBT-Parade in Rom
Die von Rechtsparteien regierte italienische Region Latium mit der Hauptstadt Rom hat der jährlichen LGBT-Parade am Samstag die Unterstützung entzogen. Die Veranstalter der Parade forderten die in Italien illegalen Leihmutterschaft für Homosexuelle Paare zu legalisieren.
Wütende Reaktionen von Homosexuellen-Verbänden gab es nach der Entscheidung der rechten Regierung der italienischen Region Latium, die jährlich stattfindende „Roma Pride“ nicht mehr zu unterstützen. Die Organisatoren der Parade hatten zuvor die Legalisierung von Leihmutterschaften in Italien gefordert.
Die Region dürfe nicht diejenigen unterstützen, die sich für Leihmutterschaft, gleichgeschlechtliche Ehe, Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, freie Wahl des Geschlechts, sowie Gender-Projekte in Schulen aller Stufen einsetzen würden, betonte allerdings der katholische Verband Pro Vita.
Homosexuelle Paare werden strafrechtlich verfolgt
Die Regierung der seit Oktober regierenden Premierministerin Giorgia Meloni hat die Bürgermeister angewiesen, die Registrierung von Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern zu stoppen. Der Gesetzesentwurf, den die Meloni-Regierung vorgelegt hat, soll gegen Homosexuelle Paare strafrechtlich vorgehen, die ins Ausland gehen, um eine Leihmutter zu bekommen.
Italien war bis 2016 das letzte Land in Westeuropa, in dem gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt waren. 2016 wurden Lebenspartnerschaften legalisiert, das Adoptionsrecht für Homosexuelle wurde aber auf Druck katholischer Parteien und Organisationen aus dem Gesetz ausgeklammert. Italienische Gerichte hatten in der Vergangenheit wiederholt Adoptionen von Kindern des Lebenspartners erlaubt.
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