Rückgang der Blutkonserven: App soll Jugendliche zum Blutspenden motivieren
Kollateralschäden der Pandemie: Das Blutspende-Aufkommen geht zurück und junge Leute bleiben als Erstspender aus. Das Rote Kreuz warnt nun vor künftigen Blutkonserve-Engpässen.
Alle 90 Sekunden wird in Österreich eine Blutkonserve benötigt. Das macht laut Angaben des Roten Kreuz rund 1000 Blutkonserven am Tag. Um den lebensrettenden Vorrat aufrechtzuerhalten sind Spitäler auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Das Rote Kreuz verzeichnet nun ein deutliches Minus bei sogenannten “Erstspendern”. Wird eine Blutspende-App das zukünftig ändern?
Zukunft könnte "wehtun"
Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren gehören zu der Gruppe der Erstspender. Laut dem Leiter des Blutspendedienstes beim Steirischen Roten Kreuz, Christian Steinescher sei es enorm wichtig, gerade diese Gruppe früh genug zum Blutspenden zu motivieren. „Wenn wir jetzt die Jungen nicht abholen, wird es uns in zehn, 15 Jahren wehtun“, erklärt er. Aktuell können die vorangegangenen Zahlen der Spenden zwar noch erreicht werden und die Lage ist in Österreich stabil. Laut dem Roten Kreuz muss jedoch muss langfristig gedacht werden.
Fehlender Aktionismus
Ein Grund für die negative Entwicklung sind die Kontaktbeschränkungen und Zutrittsverbote der Pandemie. „Wir waren früher beim Bundesheer, in Schulen, bei Firmen – und haben da unsere jungen Spender abgeholt, das war leider nicht möglich in den letzten Monaten, und die fehlen uns natürlich alle“, betont Steinescher gegenüber dem “ORF” und verweist auf die Zahlen, welche für sich sprechen: Während in der Steiermark vor der Pandemie um die 7500 Blutkonserven in Schulen und Firmen gesammelt wurden, halbiert sich der Erfolg mit 3600 im vergangenen Jahr.
Blutspende-App als Lösung?
Wie man junge Leute in der heutigen Zeit am besten erreicht, hat auch das Rote Kreuz durschaut. Eine App soll es ermöglichen sich ganz einfach über das Handy einen Termin für die Blutspende auszumachen. Informationen zum nächstmöglichen Zeitpunkt einer Spende sowie der Blutspendeausweis und vieles mehr sind so jederzeit digital abrufbar.
Zusammen mit der App will man zusätzlich Aktionen in einzelnen Regionen verschärfen und künftig wieder mehr Personen zum Blutspenden motivieren.
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