Rückkehr der Maskenpflicht am Montag wird wahrscheinlicher
Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen und der höheren Hospitalisierungsrate in Österreich empfiehlt die Covid-Krisenkoordination (Gecko) wieder vermehrt FFP2-Masken zu tragen. Minister Rauch wartet noch ab. Auf Kritik stößt der Vorschlag bei eXXpressTV-Medicus Dr. Marcus Franz.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) will sich noch nicht festlegen und die Situation noch einige Tage beobachten. Wenn man die derzeitige Entwicklung weiter habe, “kommen wir zu dem Punkt, an dem wir handeln müssen”, meinte der Minister in der “Presse”, sprich: Dann wird die Regierung wohl den Gecko-Vorschlag umsetzen.
“Die Richtung wird sich sicher in den nächsten Tagen herausstellen”, meinte Rauch. Dabei würde die Maskenpflicht zuerst in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Lebensmitteleinzelhandel eingeführt, dann möglicherweise in öffentlichen Innenräumen. In Wien müssen bereits in Öffis und Apotheken FFP2-Masken getragen werden.
TV-Medicus: "Kaum Daten, die das rechtfertigen"
Auf Kritik stößt der Vorschlag bei eXXpressTV-Medicus Dr. Marcus Franz: “Es gibt kaum Daten, die ein allgemeine Maskenpflicht rechtfertigen würden.” Diese Vorschläge beruhen ihm “auf wackeligen wissenschaftlichen Grundlagen und sind aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt aufgrund der relativen Harmlosigkeit der zirkulierenden Variante.”
Die Situation in Spitälern und beim Personal seien zweifelsohne wichtig, nur seien das “strukturelle Fragen, und nicht solche einer Maskenpflicht.” Allmählich sollte das die Politik endlich begreifen.
"Impfung und Medikamente schützen"
Die Gecko-Taskforce rät unterdessen auch, das Corona-Testangebot in Anspruch zu nehmen. Zudem betont die Gecko-Kommission, die zu Beginn dieser Woche tagte, erneut die Wichtigkeit der Corona-Schutzimpfung und der Covid-19-Medikamente: “Beide leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen.”
“In den vergangenen Wochen war die Entwicklung und Beschreibung neuer Coronavirus-Varianten sehr dynamisch”, sagt Virologe und Gecko-Mitglied Andreas Bergthaler. Ausgehend von den global verbreiteten Omikron-Varianten – insbesondere BA.2 und BA.5 – hätten sich mehrere Subvarianten ausgebildet, die regional zum Teil erhebliche Wachstumsvorteile zeigen. “Dabei ist vor allem auffällig, dass wiederholt dieselben Mutationen in unterschiedlichen genetischen Backgrounds unabhängig voneinander entstanden sind. Dies deutet auf einen starken Selektionsdruck und/oder eine deutlich erhöhte Fitness dieser Mutationen hin.”
Ein neuer, an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasster Covid-19-Impfstoff ist in Österreich mittlerweile verfügbar, der als besonders effektiv bewertet wird.
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